Trinken – aber das Richtige!

Sportmedizin: Tipps vom Oberarzt für den richtigen Umgang mit der Hitze

Die Meteorologen sagen tropische Temperaturen voraus, trotzdem wird am Wochenende das volle Sportprogramm durchgezogen. Prof. Dr. med. Christof Burgstahler, Oberarzt an der Sportmedizin Tübingen, sagt, worauf die Sportler achten sollten.

27.08.2016

Viel trinken ist wichtig, der Wurmlinger Robin Fahrner weiß das: Aber angebrachter als Wasser sind derzeit Elektrolytgetränke.Archivbild: Ulmer

Viel trinken ist wichtig, der Wurmlinger Robin Fahrner weiß das: Aber angebrachter als Wasser sind derzeit Elektrolytgetränke.Archivbild: Ulmer

TAGBLATT: Ein heißes Wochenende steht bevor – wird Sport treiben da gefährlich?

Christof Burgstahler: Das muss man differenziert sehen. Menschen mit bekannten Erkrankungen, besonders im Herz-Kreislaufbereich, sollten natürlich vorsichtig sein. Aber Sportler können schon aktiv werden, es muss ja nicht in der größten Hitze sein. In den Morgenstunden sind die Temperaturen noch nicht so hoch, auch abends kühlt es ab.

Was sollten Sportler beachten, die zur Mittagszeit zum Wettkampf antreten müssen?

Zum einen ist der Flüssigkeitsverlust höher, der muss ausgeglichen werden. Man sollte aber nicht nur Wasser trinken, sondern auch die Mineralstoffe wieder auffüllen. Es geht darum, das Richtige zu trinken. Wenn man nur Wasser zu sich nimmt, kann es zu einer Hyponatriämie, Kochsalzarmut kommen. Deshalb ist es wichtig, Elektrolyte zu sich zu nehmen. Bei Marathonläufen ist es zu schwerwiegenden Problemen gekommen, wenn ausschließlich Wasser getrunken wurde.

Haben Sie weitere Tipps?

Man sollte generell auf entsprechende Kopfbedeckung und Sonnenschutz achten, helle Kleidung empfiehlt sich. Wenn Anfälligkeiten bekannt sind, muss man natürlich vorsichtig sein. Asthmatiker könnten unter Umständen mit dem Ozon Probleme bekommen. Generell gilt: Man muss seine Grenzen kennen. Kein falscher Ehrgeiz, die Gesundheit geht vor!

Im Amateurfußball wird der Saisonstart immer mehr in den Sommer verschoben. Aus sportmedizinischer Sicht bedenklich?

Diese Dinge werden natürlich von außen beeinflusst. Aber wenn man davon ausgeht, dass Fußballer trainiert haben und gesundheitlich auf der Höhe sind, ist es unbedenklich. Man kann die Spiele auch eher in die Nachmittagsstunden legen, glücklicherweise gibt es ja mittlerweile Trinkpausen.

Wie finden Sie den Sommer 2016?

Die Temperaturen, die wir jetzt haben, sind noch im Rahmen. Es ist ja jetzt nicht der erste Sommer mit heißen Tagen, auf Sport muss man deshalb nicht verzichten.

Interview: Hansjörg Lösel