Handball

Sportliche Bereicherung

Vor dem EM-Start war die Spannung groß, wie sich die Aufstockung auf 24 Länder auf das Turnier auswirkt.

17.01.2020

Von Sebastian Schmid

Wien. Viele befürchteten, dass es deutliche Siege gegen die Neulinge geben und der sportliche Reiz auf der Strecke bleiben wird. Nach der Hauptrunde steht fest: Das Gegenteil ist der Fall. Statt Kantersiegen gegen die vermeintlichen Außenseiter taten sich die etablierten Nationen schwer. Frankreich unterlag Portugal, Deutschland besiegte mit Glück EM-Debütant Lettland – es ging in der Vorrunde häufig enger zu als erwartet.

Nimmt man diese EM als Maßstab, scheint der Leistungsabstand zwischen den einzelnen Nationen tatsächlich kleiner geworden zu sein. Damit war die Aufstockung fällig und notwendig, um auch Ländern, die sich bislang nicht qualifizieren konnten, eine Chance zu geben, bei einer Endrunde dabei zu sein und Handball dadurch in der Heimat populärer zu machen.

Die Klagen über die Aufstockung sind deshalb zwar nicht verstummt – doch sie klingen nun ganz anders. Nachdem die Franzosen und die Dänen in der Vorrunde gescheitert sind, beschweren sie sich über den neuen Modus, in dem nur noch zwei der vier Teams in einer Vorrundengruppe weiterkommen. Die etablierten Nationen, darunter auch Deutschland, müssen sich darauf einstellen, dass es in Zukunft noch schwieriger wird, bei einer EM erfolgreich zu sein. Das ist ein Verdienst der Außenseiter, die nun niemand mehr müde belächelt.