Spionage für die Katz

23.10.2019

Von MANUELA HARANT

über ziemlich sinnlose Spionage im Sport Foto: Manuela Harant

über ziemlich sinnlose Spionage im Sport Foto: Manuela Harant

Geheimtrainings sind gerade im Mannschaftssport eine beliebte Methode, vor einem wichtigen Spiel Spannung aufzubauen und den Gegner zu verunsichern. Schließlich fragt sich jeder, welche dort einstudierte taktische Finesse dann im Ernstfall ausgepackt wird und womöglich das Duell auf Augenhöhe entscheidet. Entsprechend empört reagierten die englischen Rugby-Fans, als bekannt wurde, dass deren Training vor dem Halbfinale der Weltmeisterschaft gegen Titelverteidiger Neuseeland von einem nahe gelegenen Wohnblock aus gefilmt wurde.

War es ein Scout der „All Blacks“ oder nur ein interessierter Japaner, der von der WM im eigenen Land völlig euphorisiert ist und alles für die Nachwelt minutiös dokumentiert? Während Medien und Rugby-Fans aus aller Welt spekulierten, nahm es das „Spionage-Opfer“, Englands Nationalcoach Eddie Jones, ziemlich gelassen. „Es ist mir egal“, sagte der 59 Jahre alte Australier. Der Grund: Man kann sich die Trainings aller Mannschaften ohnehin kostenlos auf YouTube ansehen. Spionage wäre also für die Katz. Denn jeder weiß schon genau, was der andere macht. „Es gibt keine Überraschungen mehr im Rugby.“ Klingt langweilig? Im Gegenteil, erklärt Jones, denn die Faszination der Sportart liege ganz woanders: „Das ist das Tolle an diesem Spiel, man muss an diesem Tag einfach gut genug sein.“

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Erstellt:
23.10.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 23.10.2019, 06:00 Uhr

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