Tübingen

Spenden

Was geschieht mit nicht verkauften Textilien auch im Handel in der Region?

23.01.2021

Von Andreas Birgit, Tübingen

Danke Herrn Schuffert für seine Anmerkungen zu unserem Umgang mit Mode, ergänzend dazu: Wir schauen uns in Nachrichten die Bilder von barfuß in Eiseskälte frierenden Geflohenen an und gleichzeitig erzählt uns die Modebranche, ihre Winterkollektion müsse in den Reißwolf, weil es verderbliche Ware sei.

In den Reißwolf? Warum nicht nach Bosnien oder in irgendein anderes Flüchtlingslager – dort werden so dringend warme Sachen gebraucht. Warum nicht auch hier in Deutschland zum Kinderhilfswerk oder zur Caritas, oder an Existenzgründer? Oder einfach mal ein Jahr mit den Modetrends aussetzen, einlagern, nächsten Herbst verkaufen. Aber in den Reißwolf – das ist beschämend!

Wir sollten als intelligente Wesen doch in der Lage sein, mit solchen Ereignissen rational umzugehen. Die produzierte Ware nicht als wertloses Zeug zu vernichten, sondern erhalten. Ich habe als Kind noch die Kleidung meiner drei Jahre älteren Schwester „auftragen“ müssen, nicht unüblich bei armen Familien in der 70ern. Kleidung war damals noch wertvoll und teuer, aber eben auch lange haltbar. Und dadurch, oh Wunder, mit hervorragender CO2-Bilanz, weil zum Schluss wurde auch sie damals auch noch zu Putzlappen zerrissen.