Tübingen

Spaltung wiederholt

Die prominenten CDU-Mitglieder Lisa Federle, Michael Bamberg und Ulrike Ernemann unterstützen Amtsinhaber Boris Palmer. Wie sich die CDU als Partei positioniert, ist hingegen noch offen.

24.09.2022

Von Detlef Laub, Tübingen

Am 29. Juli hat Armin Mozaffari vom CDU-Stadtverband mitgeteilt, die CDU werde keinen eigenen OB-Kanidaten aufstellen. Wen die CDU unterstützt, solle nach der Podiumsdiskussion am 30. September von allen Mitgliedern entschieden werden. Doch am 20. September titelte das TAGBLATT: „Drei CDU-Promis für Amtsinhaber, OB-Wahl: Federle, Bamberg und Ernemann unterstützen Palmer.“ Auf Facebook schreibt Lisa Federle dazu, es handele sich um ein „privates Statement“. Weder aus der Fraktion im Gemeinderat noch in der Partei sei irgendjemand gefragt worden, ob er oder sie mit unterschreibe.

Auf Geschlossenheit in den eigenen Reihen lässt das nicht schließen. Weder im Stadtverband noch in der Fraktion, deren Vorsitzende (!) Frau Ernemann ist. Drei Promis präsentieren sich mit Bild und Artikel als CDU-Mitglieder in der Zeitung zu einer Frage, die zehn Tage später die Mitglieder entscheiden sollen. Für mich sieht es so aus, als wiederhole sich hier die Spaltung, die schon die Grünen durchmachen. Ein Teil für Palmer, ein Teil dagegen. Das spiegelt die Spaltung unserer Stadtgesellschaft wider. Deshalb werde ich am 23. Oktober den Wechsel wählen. Für Tübingen. Für alle.