VfB Stuttgart

Souverän in Überzahl

Nach einem Videobeweis mit arger Verspätung und folgendem Platzverweis gegen Freiburg macht Hannes Wolfs Mannschaft locker den 3:0-Sieg im Landesderby perfekt.

30.10.2017

Von WS

Klares Handspiel  oder nicht? Der Zweikampf zwischen VfB-Angreifer Daniel Ginczek (links) und Freiburgs Caglar Söyüncü war die Schlüsselszene der Partie. Foto: Imago

Klares Handspiel oder nicht? Der Zweikampf zwischen VfB-Angreifer Daniel Ginczek (links) und Freiburgs Caglar Söyüncü war die Schlüsselszene der Partie. Foto: Imago

Stuttgart. Auch auf der Tribüne, unter zahlreich anwesender Fußball-Prominenz, gab es schon während dieses 33. Bundesliga-Derbys viel Gesprächsstoff. Dass die Freiburger gestern Abend beim VfB Stuttgart knapp 80 Minuten lang in Unterzahl spielen mussten, beschäftigte auch den Bundestrainer (und Ex-Freiburger) Jogi Löw und einen beachtlichen Teil seines VfB-Teams von 1997, mit dem er als Coach Pokalsieger geworden war. Ex-Stars wie Giovane Elber oder Frank Verlaat waren vom Verein eingeladen worden.

Die Ehemaligen sahen den VfB durch Daniel Ginczeks Treffer aus sechs Metern (38. Spielminute), das Kopfballtor von Benjamin Pavard (45.+4) und den Beinschuss des eingewechselten Simon Terodde (82.) souverän mit 3:0 (2:0) gewinnen. Stürmer Ginczek war es auch gewesen, der nach zehn Minuten an der ominösen Szene beteiligt war, die Gästetrainer Christian Streich und Co. so in Rage brachte.

Denn Schiedsrichter Tobias Stieler schickte Verteidiger Calgar Söyüncü erst mit viel Verspätung wegen Handspiels per Rote Karte vom Feld, nachdem die Partie schon gefühlt eine Minute weitergelaufen war. Doch dann erst hatte Stieler ein Signal des Video-Assistenten Felix Zwayer aus Köln bekommen und unterbrach. Die Zeitlupe schließlich zeigte, dass der Türke im Zweikampf mit VfB-Stürmer Ginczek den Ball absichtlich mit rechts mitnahm. Aber war Rot gerechtfertigt, wurde vier Meter vorm Strafraum wirklich eine Torchance verhindert? Ginczek: „Ja, wenn er die Hände nicht zu Hilfe nimmt, laufe ich allein aufs Tor zu.“

Fünf Partien, 13 Punkte daheim, sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz: Die Stuttgarter, mit fünf Niederlagen schlechtestes Auswärtsteam, bleiben im eigenen, gestern ausverkauften Stadion ungeschlagen, und sie spielten zu Null. Obwohl vor 58 870 Zuschauern Abwehrchef Holger Badstuber wegen seiner Muskelverhärtung im Oberschenkel pausieren und Trainer Hannes Wolf umstellte von Dreier- auf Viererkette, ließ der VfB hinten nichts zu. Für Christian Streich, 52, bleibt alles wie gehabt. Er kann in Stuttgart einfach nicht gewinnen. Seit 2011 hat er bei den Profis das Sagen, aber noch nie gelang hier unter seiner Regie ein Erfolg.

Nur wenige Chancen der Gäste

Der VfB wurde nach zähem Start erst in Überzahl deutlich drückender. Chadrak Akolo kam zu einem gefährlichen 16-Meter-Schuss (22.): Alexander Schwolow faustete an die Lattenunterkante und hatte Glück, dass die Kugel vor der Linie aufsprang. Kurz darauf parierte der SC-Torhüter einen Akolo-Kopfball glänzend. Talent Berkay Özcan bereitete nach schönem Dribbling per Flanke ins Zentrum den Führungstreffer durch Ginczeks Linksschuss vor.

In der Nachspielzeit vor der Pause vollendete Pavard nach Akolos hohem Ball. Bald taten die Stuttgarter nur noch das Nötigste, die Gäste kamen kaum einmal zu einer Chance wie dem Distanzschuss des eingewechselten Ryan Kent (75.) knapp übers Tor, während Terodde schließlich Schwolow erfolgreich tunnelte und den Schlusspunkt setzte im nach dem Platzverweis sehr ungleichen Duell.

Der VfB orientiert sich damit als Tabellenzwölfter in Richtung Mittelfeld, für die unglücklichen Freiburger (8 Punkte/Platz 15) bleibt es hinten sehr brenzlig.

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Erstellt:
30.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 30.10.2017, 06:00 Uhr

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