Sommernachtsträume

Angelika Bachmann über das Glück der reichen Ernte

Sommernachtstraum (3): Beerenrot, birnengelb

Am vierten Erntetag an unserem Kirschbaum war auch ich kurz davor zu sagen: Jetzt reicht’s, das ist einfach zu viel. Dann besann ich mich eines Besseren. Kann es des Guten zu viel geben? Wie Trauben hingen die Kirschen dieses Jahr am Baum. Glücklich ist, wer gute Freundinnen hat. Die rückten als Erntehelferinnen an. Eimer um Eimer füllte sich. Immer wieder schaute ich fasziniert in das dichte Geäst, gespickt mit dunkelrot-saftigen Kirsch-Dolden. Was für ein Traum.

Christiane Hoyer über ein Kindheitserlebnis

Sommernachtstraum (2): Ein Tag auf der Alb

Der Tag fing vielversprechend an: Die Nachbarn fuhren mit ihrer Kinderschar auf die Schwäbische Alb, und ich, die Spielfreundin von nebenan, durfte mitkommen. Es war ein strahlender Sommertag. Wir Kinder quetschten uns zu sechst in den VW Variant. Im Kofferraum hatten wir Fangnetze für seltene Schmetterlingsarten, die der Vater meiner Freunde sammelte. Und die Mutter der fünf Buben hatte Getränke eingepackt und reichlich Rote Würste für die hungrigen Kindermägen.