Tübingen · Arbeitskampf

Solidarität mit den UKT-Streikenden

Tübinger SPD-Abgeordnete richten eine Solidaritätsadresse an das streikende Klinikpersonal.

28.11.2022

Von ST

Die Tübinger SPD-Abgeordneten Dorothea Kliche-Behnke und Martin Rosemann solidarisieren sich mit den Streikenden am Uniklinikum Tübingen (UKT). Diese fordern gemeinsam mit den Beschäftigten der drei anderen Universitätskliniken in Baden-Württemberg nach über zwei Jahren Corona und angesichts hoher Inflationsraten deutliche Lohnsteigerungen für insgesamt rund 26000 Beschäftigte.

In einer an die Streikenden gerichteten Solidaritätsadresse heißt es: „Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen mit Beschäftigten und Personalräten, welche Aufgaben und Herausforderungen ihr in eurem Beruf jeden Tag bewältigen müsst – ob mit Corona oder ohne: eine zu dünne Personaldecke, harte körperliche Arbeit und Verantwortung für Gesundheit und Wohlergehen eurer Patientinnen und Patienten.“

Das Pflege- und Therapiepersonal am UKT habe, wie alle Beschäftigten im Gesundheitswesen, Großartiges geleistet. „Wir haben diesem Einsatz zu Recht applaudiert. Aber Applaus allein reicht nicht – ihr habt bessere Arbeitsbedingungen und anständige Löhne verdient. Denn schon vor Corona waren die Zustände im Gesundheitswesen ungerecht, nach den letzten zwei Jahren sind sie fatal.“

Der allgegenwärtige Fachkräftemangel sei auch in der Pflege jeden Tag zu spüren. Das bedeute fehlende Ruhezeiten, unterbesetzte Stationen und zu wenig Zeit für die Patientinnen und Patienten, so Kliche-Behnke und Rosemann: „Diesen Fachkräftemangel können wir nur bekämpfen, indem wir die Arbeitsbedingungen in der Pflege attraktiver machen, damit mehr Menschen diesen Beruf gern und mit Leidenschaft ausüben und die Branche für alle Beschäftigten attraktiver wird.“ Gute Arbeit fange zuallererst beim Lohn an. „Deshalb kämpfen wir in Bund und Land für mehr Geld am Ende des Monats, für eine attraktive Pflegeausbildung und eine angemessene Personalausstattung.“

Die Abgeordneten danken den Streikenden für ihr Verantwortungsbewusstsein, weil diese trotz des Streiks die Notversorgung sicherstellten. Das zeige: „Euch sind die Patientinnen und Patienten alles andere als gleichgültig.“