Sportpolitik

Solidarität im Kampf gegen Rassismus

Weitere Stars schließen sich nach dem Tod George Floyds den Protesten an. Verbände neigen nicht zu Bestrafung.

03.06.2020

Von DPA/SID

Übernimmt die Beerdigungskosten: Boxstar Floyd Mayweather. Foto: John Locher/dpa

Übernimmt die Beerdigungskosten: Boxstar Floyd Mayweather. Foto: John Locher/dpa

Berlin/Washington. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat Athleten in ihren Bekundungen gegen Rassismus unterstützt und fordert „Augenmaß“ von Verbänden in der Bewertung von Protesten. „Es ist hoch erfreulich, wenn Sportlerinnen und Sportler ihrer Vorbildrolle, die immer wieder eingefordert wird, gerecht werden und in einer solch völlig inakzeptablen Entwicklung ihre Stimme erheben“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds am Dienstagmorgen im ZDF-„Morgenmagazin“. Am vergangenen Spieltag der Fußball-Bundesliga hatten mehrere Profis durch verschiedene Aktionen und Gesten auf dem Rasen gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA protestiert.

Die Neigung zur Bestrafung des Schalkers Weston McKennie, der Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi oder anderen wegen ihrer öffentlichen Empörung gegen Rassismus ist eher gering – auch wenn die Profis gegen Statuten verstoßen haben. „Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass der Kontrollausschuss das Thema mit Besonnenheit und Augenmaß behandeln wird“, sagte Hans Lorenz, der Vorsitzende des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Selbst der Weltverband Fifa plädierte dafür, dass Solidaritätsgesten von Fußballern in Zusammenhang mit dem nach einem Polizeieinsatz gestorbenen Floyd ungestraft bleiben. Bei der Anwendung der Regeln solle man sich des „gesunden Menschenverstandes“ bedienen. Die Fifa habe Verständnis „für die tiefen Gefühle und Sorgen, die viele Fußballer angesichts der tragischen Umstände des Falls George Floyd zum Ausdruck gebracht haben“. Auch die Profis des Premier-League-Klubs FC Chelsea um den Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger haben sich mit einem symbolischen Kniefall auf einem Foto den Protesten angeschlossen.

Der ehemalige US-Boxweltmeister Floyd Mayweather, 43, will die Bestattungskosten Floyds tragen. Die Familie Floyd habe das Angebot angenommen, bestätigte Mayweathers Promoter. Die Beerdigung ist am 9. Juni in Houston geplant.

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Erstellt:
03.06.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 03.06.2020, 06:00 Uhr

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