Tübingen

So wird man sein Obst los, bevor es vergammelt

Manchen wird die Ernte auf der eigenen Streuobstwiese zu viel. Gelbe Bänder und Streuobstbörsen bieten die Möglichkeit, auch andere selbst pflücken zu lassen.

07.08.2024

Von Leon Manz

Die Mirabellen sind reif – doch nicht alle werden geerntet. Bild: Mario Beißwenger

Die Mirabellen sind reif – doch nicht alle werden geerntet. Bild: Mario Beißwenger

„Dieses Jahr ist es überwältigend“: Das sagt eine Leserin über die vielen reifen Mirabellen am Baum in ihrem Garten. Sie hat sich ans TAGBLATT gewandt, weil sie nicht alles verarbeiten kann, aber nicht will, dass es vergammelt. So geht es vielen, die eine Streuobstwiese haben, glaubt sie, die lieber anonym bleiben will – vor allem, wenn sie schon älter sind.

Dadurch gehen viele Tonnen Lebensmittel jährlich verloren. Dagegen gibt es verschiedene Möglichkeiten – beispielsweise eine Anzeige unter der Rubrik „Zu verschenken“. Oder man nutzt eines der Angebote im Netz, die Abhilfe schaffen wollen. Unter www.streuobstwiesen-boerse.de können Obstbaumbesitzer ihre Bäume zum Selbstpflücken freigeben oder ihr Obst einstellen. Interessierte Pflücker können dann über die Website mit den Besitzern in Kontakt treten.

Mundraub hier erlaubt

Baumbesitzer können anderen aber auch direkt am Baum anzeigen, dass sie hier Früchte pflücken dürfen. Dafür können sie ein gelbes Band an den Baum hängen. Das erlaubt es anderen, das Obst für den eigenen Verzehr zu ernten. Wer also einen Baum mit einem gelben Band entdeckt darf dort die Früchte pflücken, die er ohne Leiter erreichen und selbst verbrauchen kann.

Die Aktion geht auf den Landkreis Esslingen zurück, der damit den „Zu gut für die Tonne“ – Bundespreis in der Kategorie Landwirtschaft und Produktion 2020 gewann. Die Initiative verbreitete sich seitdem in weiten Teilen Deutschlands, sodass sich nun überall Bäume mit dem gelben Band finden.

Eine weitere Möglichkeit anderen zu zeigen, dass sie am eigenen Baum ernten können, ist die Website mundraub.org. Hier können Baumbesitzer ihre Bäume mit dem dazugehörigen Standort einstellen und angeben, dass Interessierte hier Früchte ernten können. Über die App oder die Website haben andere dann die Möglichkeit, die Bäume auf der Karte zu finden und sich am Obst zu bedienen.

Zum Artikel

Erstellt:
07.08.2024, 17:40 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 07.08.2024, 17:40 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!