Mit Weitblick in den Winter

Skispringerin Carina Vogt nutzt Weltcup-Saison als Übergangsjahr

Mit neuem Material und neuen Zielen startet Olympiasiegerin und Weltmeisterin Carina Vogt in den Skisprung-Winter. Nur der Gesamtweltcup fehlt der 23-Jährigen noch. Doch ihr Blick geht schon weiter.

03.12.2015

Von MANUELA HARANT

Ein Stern, der noch lange leuchten soll: Weltmeisterin und Olympiasiegerin Carina Vogt denkt weit über die aktuelle Saison hinaus. Foto: dpa

Ein Stern, der noch lange leuchten soll: Weltmeisterin und Olympiasiegerin Carina Vogt denkt weit über die aktuelle Saison hinaus. Foto: dpa

Ulm. Es ist nicht einmal zwei Jahre her, da brach Carina Vogt überwältigt zusammen, als sie bei den Winterspielen in Sotschi erfuhr, dass sie gerade die erste Olympiasiegerin der Skisprung-Geschichte geworden ist. Damals schlug sie überraschend die vermeintliche Überfliegerin Sara Takanashi aus Japan zum ersten Mal. Vor einem Dreivierteljahr bei der WM in Falun folgte der nächste Coup, den ihr dann schon mehr Experten zugetraut hatten.

Inzwischen ist die Olympiasiegerin und Weltmeisterin vom SC Degenfeld von der Jägerin zur Gejagten geworden. Und so wären der 23-Jährigen zwei Weltcupsiege wie vergangene Saison im kommenden Winter ohne Großereignisse nicht genug: "Nachdem es heuer nur den Gesamtweltcup gibt, würde ich mich freuen, wenn ich den einen oder anderen Sieg mehr einfahre als in den Vorjahren", sagt Carina Vogt, die in Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd wohnt. Sie nimmt die Favoritenrolle an und schielt auf den Gewinn der großen Kristallkugel.

Bislang fehlte es ihr dafür allerdings an Konstanz. Konkurrentinnen wie die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz oder eben Takanashi siegten 2014/2015 häufiger und verwiesen die Schwäbin in der Endabrechnung auf Rang drei. Auch für eine Olympiasiegerin und Weltmeisterin gibt es also noch genügend Ziele, wobei Carina Vogt daraus nicht die Motivation für den Trainingsfleiß zieht. "Der Spaß am Sport ist für mich schon die größte Motivation", sagt Carina Vogt, die seit dem Ende ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei im Mai wieder täglich in Degenfeld trainiert. Dabei wird die neue 75-Meter-Mattenschanze, die vielleicht sogar nach Carina Vogt benannt wird, wohl erst im nächsten Sommer fertig.

Dennoch scheinen die Bedingungen auf der Ostalb optimal, konnte sich doch im Schatten Vogts noch eine zweite junge Skispringerin ins Nationalteam schieben: Anna Rupprecht (18) springt heute (Qualifikation) und morgen (Springen) beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer schon im vierten Jahr auf internationalem Niveau. Die Junioren-Mannschaftsweltmeisterin, die inzwischen das Ski-Internat in Oberstdorf besucht, gehört aber erstmals fest zum A-Kader.

Bislang kann Carina Vogt intern aber noch keiner das Wasser reichen, weshalb morgen (17.45 Uhr/Eurosport) wieder alle Augen auf die gebürtige Gmünderin gerichtet sind. Allerdings hat die deutsche Nummer eins im Sommer viel getestet mit verschiedenen Schuhen, Skiern und Anzügen. "Wenn ich mich in dieser Saison mit meinem neuen Material wieder etablieren kann, kann ich beruhigt in die nächste WM-Saison gehen", blickt Carina Vogt schon über 2016 hinaus. Denn dieser Winter bildet nur den Übergang zu den Höhepunkten der kommenden Jahre. Und 2018 in Pyeongchang will Vogt den Titel als erste Olympiasiegerin der Geschichte verteidigen. Es wäre die nächste Premiere für Degenfeld - aber keine Überraschung mehr.

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Erstellt:
03.12.2015, 08:33 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 03.12.2015, 08:33 Uhr

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