Mit Engelszungen

Skaten im Rohbau

Es tut sich derzeit viel im Bürgerpark bei der Reutlinger Stadthalle – davon zeugen viele begeisterte Reaktionen auf die Wasserspiele, die seit zehn Tagen sprudeln. Allerdings kann es einigen auch nicht schnell genug gehen mit den Fortschritten in Reutlingens künftigem urbanen Epizentrum.

09.08.2016

Von Thomas de Marco

Skaten im Rohbau

Damit sind jetzt garantiert nicht die japanischen Schnurbäume gemeint, die ja bekanntlich von kümmerlichem Wachstum geprägt sind. Nein, die skatende Jugend ist in ihrer Ungeduld nicht zu bändigen und macht ihre „Bomb Drops“, „Flops“ oder „Ollies“ auf der neuen Skate-Anlage – obwohl die noch gar nicht eröffnet ist.

Das dokumentiert die Stadt auch ausreichend an der Baustelle: Ein verdrahteter und außerdem mit Kabelbindern gesicherter Bauzaun soll Eindringlinge auch außerhalb der Arbeitszeiten fernhalten, sechs bis acht Schilder signalisieren „Betreten verboten“. Genützt hat das alles nichts, am Wochenende waren nachts wieder etwa 30 Jugendliche mit ihren Boards auf der Skate-Anlage zugange. Sie hatten ganz einfach den Zaun aufgebrochen.

Die Polizei wisse darüber auch Bescheid, heißt es bei der Stadt, immer mal wieder tauchen Streifen auf, die den Jugendlichen ins Gewissen reden und sie darauf aufmerksam machen, dass ihr Boarden hier noch verboten ist. Allein, das nutzt wenig: Eine halbe Stunde später geht es wieder rund auf der Baustelle.

Da bleibt der Verwaltung nur noch Resignation. Man könne ja keinen Wachdienst aufstellen, so der Tenor. Versicherungsrechtlich sei die Stadt wenigstens auf der sicheren Seite, denn die Baustelle ist ausreichend als solche gekennzeichnet und letztlich auch geschützt.

Wobei zu sagen ist, dass die Kids nun keineswegs wagemutig in einem Rohbau unterwegs wären: Die Bahn ist eigentlich fertig, nur noch ein Belag aus Colorasphalt muss aufgebracht werden. Bis Donnerstag soll die gesamte Anlage fertig sein, dann kommt auch der Bauzaun weg. Ab Freitag dürfen sich Reutlingens Skaterinnen und Skater offiziell auf der Skate-Anlage austoben.

Was nicht heißt, dass Ende der Woche das neue Paradies für die Skateboarder denn auch offiziell übergeben würde. Nein, der Termin 12. September für diesen formellen Akt bleibt bestehen – am ersten Schultag nach den Sommerferien lässt es sich die Stadt nicht nehmen, ihren betonierten Beitrag für eine erhöhte Lebensqualität von Jugendlichen gebührend zu feiern.

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Erstellt:
09.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 09.08.2016, 01:00 Uhr

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