Fußball-EM

Sieg ohne Glanz

Oranje-Team gewinnt gegen Österreich mit 2:0 und steht im Achtelfinale. Alaba & Co. bangen ums Weiterkommen.

18.06.2021

Von sid

Alaba verursacht einen Elfmeter  und kann es nicht fassen. Foto: Imago

Alaba verursacht einen Elfmeter und kann es nicht fassen. Foto: Imago

Amsterdam. Nach 13 Jahren Wartezeit ist Oranje im Eiltempo in die K.o.-Runde der Fußball-EM gestürmt - auch ohne Oberfan Willem Alexander. Mit dem 2:0 (1:0) gegen Österreich im zweiten Vorrundenspiel in Amsterdam zogen die Niederlande auf dem schnellsten Weg als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Der König jubelte diesmal nicht auf der Ehrentribüne mit.

Memphis Depay (11., Foulelfmeter) und Denzel Dumfries (67.) sorgten mit ihren Toren vor 16.000 Zuschauern in der Johan Cruyff ArenA für das Ende einer Durststrecke. Denn die Elftal hatte es zuletzt 2008 aus der EM-Vorrunde heraus geschafft, 2012 war sie als Vize-Weltmeister in der deutschen Gruppe gescheitert, 2016 wie bei der WM 2018 gar nicht qualifiziert.

Die Niederlage der Österreicher, die vor dem letzten Gruppenspiel am Montag gegen die Ukraine weiter gute Chancen auf das Weiterkommen haben, leitete ausgerechnet Kapitän David Alaba ein. In seinem 83. Länderspiel, mit dem er mit der Legende Herbert Prohaska gleichzog, verursachte der langjährige Bayern-Star schon früh einen Elfmeter.

Sein Foul gegen Dumfries an der Strafraumkante ahndete Schiedsrichter Orel Grinfeeld (Israel) aber erst nach Videobeweis. In 298 Bundesligaspielen hatte Alaba nie einen Elfmeter verursacht. Trainer Franco Foda hatte den 28-Jährigen wie schon beim 3:1 gegen Nordmazedonien in der Innenverteidigung aufgestellt. Stürmer Marko Arnautovic war wegen Beleidigung eines Gegenspielers gesperrt. Der Augsburger Michael Gregoritsch, gegen Nordmazedonien als Joker der Siegtorschütze, rückte in die erste Mannschaft.

Die Österreicher brauchten fast eine halbe Stunde, um erstmals aussichtsreich in den Oranje-Strafraum zu kommen. Der Hoffenheimer Christoph Baumgartner kam aber nicht an de Ligt vorbei (28.). Auch ein Fernschuss des Frankfurters Martin Hinteregger blieb harmlos (35.). Wieder fehlten aber in der Offensive die Ideen von Alaba, der als Ballverteiler im Abwehrzentrum hinten gebunden war.

Die Niederländer, die gegen die Ukraine zeitweise ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt hatten, spielten sehr kontrolliert. Phasenweise überließen sie Alaba und Co. sogar die Initiative. Die beste Chance hatte jedoch Oranje mit einem Konter.