Diesel-Skandal

Kommentar: Segen mit Pferdefuß

Fast jeder zweite Haushalt hat eine Rechtsschutzversicherung. Das zeigt die Angst, dass es teuer werden kann, das eigene Recht durchzusetzen.

17.06.2021

Von DIETER KELLER

Gleichzeitig ist die Versicherung nicht unumstritten: Sie steht im Verdacht, Prozesshanselei zu befördern, weil Klagen ohne großes Kostenrisiko geführt werden, selbst wenn sie wenig aussichtsreich sind. Umgekehrt versuchen Versicherer gern, Klagebegehren abzuwimmeln mit der Behauptung, sie seien nicht aussichtsreich. Am günstigsten ist es halt für das Versicherungsunternehmen, keine Prozesse bezahlen zu müssen.

So ging es manchem, als die Klagelawine im Diesel-Skandal losrollte: Erst einmal musste er oder sie gegen die eigene Rechtsschutzversicherung vor Gericht ziehen, damit sie die Deckungszusage gab. Das war mühsam, meist aber erfolgreich – ebenso wie eine Vielzahl der Klagen gegen Autohersteller, auch wenn die Versicherer stöhnen, dies sei für sie der teuerste Schaden aller Zeiten.

Über eine Milliarde Euro mussten sie schon aufwenden. Einen erheblichen Teil davon dürften sie sich allerdings von den Autoherstellern zurückholen, weil VW & Co. die Prozesse regelmäßig verlieren. Das ist auch zu hoffen. Denn es ist nicht einzusehen, dass die Beiträge aller Versicherten steigen, weil sie viele wegen eines einzelnen Problems in Anspruch nehmen.

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Erstellt:
17.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 32sec
zuletzt aktualisiert: 17.06.2021, 06:00 Uhr

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