Ringer-WM

Raus aus dem Kuhstall

Der zweifache Weltmeister Frank Stäbler vom TSV Musberg hat eine schwierige Zeit hinter sich und träumt nun trotzdem vom historischen dritten Titel.

17.10.2018

Von Manuel Schwarz

So sah das Training im Frühsommer aus: Frank Stäbler im Kuhstall auf dem elterlichen Hof, weil er nicht in die Musberger Halle konnte.?Foto: Christoph Schmidt/dpa

So sah das Training im Frühsommer aus: Frank Stäbler im Kuhstall auf dem elterlichen Hof, weil er nicht in die Musberger Halle konnte.?Foto: Christoph Schmidt/dpa

Trotz erheblicher Probleme in der Vorbereitung und kleinerer Blessuren geht Frank Stäbler selbstbewusst und mit einem Gold-Plan in die letzten Trainingstage vor der Ringer-Weltmeisterschaft. „Wir haben es hinbekommen, dass ich körperlich in guter Verfassung bin“, sagte der zweimalige Weltmeister vor dem Saisonhöhepunkt in wenigen Tagen. In Budapest will Stäbler als erster Ringer überhaupt den dritten WM-Titel in drei verschiedenen Gewichtsklassen holen. „Das wäre historisch“, sagte der 29-Jährige vom KSV Musberg jetzt.

Stäbler tritt in der ungarischen Hauptstadt in der Klasse bis 72 Kilogramm an. Seine ersten zwei Goldmedaillen hatte er in den Kategorien bis 66 Kilogramm (2015 in Las Vegas) und bis 71 Kilogramm (2017 in Paris) gewonnen – danach gab es eine Gewichts-Reform.

Ungeachtet dieser neuen Voraussetzungen glaubt er an seine Chance. „Ich bin wieder bereit zu leiden und viele Schmerzen auszuhalten, diesen großen Traum zu leben“, sagte der Baden-Württemberger. Bei den am kommenden Samstag beginnenden Titelkämpfen sind zunächst die Freistil-Ringer und dann die Frauen an der Reihe, ehe Stäbler im griechisch-römischen Stil in der nächsten Woche am Donnerstag in die Vorkämpfe geht. Laut neuem Reglement stehen die Hoffnungsrunden und Finals dann einen Tag später an.

Seine Rippenblessur habe er „zu 100 Prozent in den Griff bekommen“, berichtete Stäbler. Im Sommer hatten zwei verschobene Rippen auf Nervenbahnen im Herzbereich gedrückt und den Mattenkämpfer mehrere Wochen intensives Training gekostet. Zusätzlich beeinträchtigen ihn Blessuren an Fuß- und Handgelenken. „Das ist nicht optimal“, sagte er. Im Vergleich zu Olympia 2016, als er trotz einer schweren Syndesmoseverletzung antrat, beklage er aktuell nur „Kleinigkeiten“.

Der Streit um eine Trainingshalle in Musberg, aus der er im Sommer ausziehen musste und dafür im früheren Kuhstall seiner Eltern Trainingsmatten aufbaute, sei jüngst nicht weiter eskaliert. Zuletzt habe er in der Halle wieder „normal“ trainieren können, sagte er. Aber die Erinnerungen ans das kuriose Ausweichquartier werden ihn begleiten, und er wird darauf angesprochen werden – auch bei der Weltmeisterschaft in Ungarn.

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Erstellt:
17.10.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 17.10.2018, 06:00 Uhr

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