Gewalt

Sechs Tote bei Amoklauf in Russland

Bewaffneter stürmt Hochschule in Perm und schießt um sich. Zuvor hatte er die Tat im Internet angekündigt.

21.09.2021

Von DPA

Studierende flüchten durch die Fenster des Uni-Gebäudes.   Foto: Alexey Romanov/Sputnik/dpa

Studierende flüchten durch die Fenster des Uni-Gebäudes. Foto: Alexey Romanov/Sputnik/dpa

Perm. Ein Mann hat in der russischen Stadt Perm am Ural in einer Universität um sich geschossen und mindestens sechs Menschen getötet. Mehr als 20 Menschen seien bei dem Angriff am Montagvormittag verletzt worden, teilte das russische Gesundheitsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Zuvor hatten die Behörden von acht Toten gesprochen.

Verwirrung gab es zunächst auch um den Gesundheitszustand des Täters. Der junge Mann sei bei der Festnahme verwundet und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärten die Ermittler nun. Zuvor hatte die Hochschule in der rund 1200 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt den Mann für tot erklärt – die Uni löschte diese Information später jedoch wieder.

Auf Videos im sozialen Netzwerk Telegram war zu sehen, wie Menschen aus Fenstern sprangen. Im Inneren des Gebäudes verbarrikadierten Studenten mit Stühlen und Tischen die Türen. Sie waren aufgefordert worden, sich in den Hörsälen einzuschließen. Dozenten hatten sich in ihren Büros verschanzt.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Täter um einen jungen Mann, der seine Tat zuvor in den sozialen Netzwerken angekündigt hatte. Ein klares Motiv nannte er demnach nicht.

Es ist nicht der erste tödliche Überfall auf eine Bildungseinrichtung in Russland. Im Mai hatte ein 19-Jähriger neun Menschen in einer Schule in Kasan getötet. Die meisten Opfer waren Kinder. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde wegen Mordes festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. 2018 hatte ein 18 Jahre alter Berufsschüler in der Stadt Kertsch auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim um sich geschossen und einen Sprengsatz gezündet. Dabei starben 20 Menschen. dpa