Kreis Tübingen

Sechs Nachweise von Corona-Varianten

Zwei Virus-Mutationen sind erstmals im Kreis Tübingen nachgewiesen worden. Das gab das Gesundheitsamt am Donnerstag bekannt.

04.02.2021

Von itz

Eine Ärztin entnimmt einen Abstrich. Symbolbild: Ulmer

Eine Ärztin entnimmt einen Abstrich. Symbolbild: Ulmer

Am Mittwoch gab der Kreis Reutlingen den Nachweis einer Virusvariante bekannt, am Donnerstag herrschte auch im Kreis Tübingen Gewissheit: Das hiesige Gesundheitsamt teilte mit, dass bei sechs Personen aus dem Kreis Tübingen zwei mutierte Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden sind. Fünfmal wurde die britische Variante (B.1.1.7) festgestellt, einmal jene aus Südafrika (B.1.351). Erstere war am 24. Dezember, letztere am 11. Januar erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen worden.

Betroffen sind nun laut Behördensprecherin Martina Guizetti zwei Einzelpersonen aus Tübingen, ein Ehepaar aus Rottenburg sowie zwei Personen, die in Mössingen in einem Haushalt leben. Die beiden Personen aus Tübingen befanden sich unabhängig voneinander zuletzt auf Reisen: im Mittleren Osten sowie in Westafrika. Die betroffene Person, die in Afrika war, ist mit der südafrikanischen Variante infiziert. Die anderen vier Betroffenen seien zuvor nicht verreist gewesen. Man wisse nicht, wie und wo sie sich angesteckt haben, sagte Guizetti auf Nachfrage.

Alle sechs Infizierten waren zum Zeitpunkt der Mutations-Nachweise bereits in Quarantäne. „Alle engen Kontaktpersonen sind informiert und in Quarantäne“, so Guizetti. Bei Virusvarianten beträgt die Quarantäne-Zeit für Kontaktpersonen 14 statt 10 Tage. Zudem müssen sich auch Haushaltsangehörige der Kontaktpersonen für zwei Wochen isolieren.

Die Virusvarianten lässt das Tübinger Gesundheitsamt in Sindelfingen, Ravensburg sowie dem Referenzlabor der Berliner Charité nachweisen. Das Land hatte bereits am Samstag beschlossen, dass alle positiven Proben auf Virusvarianten geprüft werden sollen.

Wie das RKI die Virus-Varianten einschätzt

Das Robert-Koch-Institut stuft die britische und südafrikanische Variante mit einem höheren Übertragungsrisiko im Vergleich zur ursprünglichen Virusform ein. Trotz begrenzter Datenlage gebe es Hinweise, dass mit der britischen Variante eine höhere Sterblichkeit als beim „Wildtyp“ einhergeht. Während der britischen Variante laut RKI mit den existierenden Impfstoffen wirksam vorgebeugt werden kann, sei der Schutz durch Antikörper bei der Südafrika-Mutation wohl geringer – ob durch eine entsprechende Impfung oder nach überstandener Infektion mit dem Coronavirus.