Dußlingen

Crash im B 27-Tunnel: Ermittlungen dauern an

Am Samstag hat die Polizei weitere Einzelheiten zum Unfall auf der B 27 am Freitagabend mitgeteilt. Es gab zwei Schwerverletzte und einen Sachschaden von über 100.000 Euro.

19.02.2021

Von Moritz Hagemann

Einer der beiden Mietwagen, die in den Unfall verwickelt waren. Bild: Klaus Franke

Einer der beiden Mietwagen, die in den Unfall verwickelt waren. Bild: Klaus Franke

Wie die Polizei nun berichtet, fuhr ein 77-Jähriger in einem gemieteten Audi A 6 auf dem linken Fahrstreifen der B 27 in Fahrtrichtung Balingen. Davor fuhr ein 52-Jähriger, der ebenfalls in einem angemieteten Audi A 6 unterwegs war. Am Tunneleingang wechselten beiden Fahrzeuge gleichzeitig auf den rechten Fahrstreifen.

Dabei konnte der 77-Jährige, wie die Polizei mutmaßt, wohl aufgrund der zu hohen Geschwindigkeit nicht rechtzeitig bremsen und fuhr auf den Audi des 52-Jährigen auf. Die Geschwindigkeit sei dabei so hoch gewesen, dass der ältere Fahrer an seinem jüngeren Pendant rechts vorbeifuhr und dabei die Tunnelwand streifte.

Das löste eine Kettenreaktion aus: Der Audi des 77-Jährigen schleuderte in der Folge wohl nach links gegen die Tunnelwand, prallte zurück auf die Straße und erwischte einen BMW einer 64-Jährigen, die laut Polizei ordnungsgemäß unterwegs gewesen sei. Der 77-Jährige sowie die BMW-Fahrerin wurden schwer verletzt in Krankenhäuser eingeliefert. Alle beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.

Der Anfangsverdacht, dass es sich um ein Rennen gehandelt haben könnte, erhärtete sich bislang nicht. Ein Rennen wollte ein Polizeisprecher auf Nachfrage auch am Samstag weder bestätigen, noch dementieren, „weil wir es noch nicht abschließend sagen können“. Fakt sei, dass beide schnell unterwegs waren. Der Gutachter, der vor Ort war, müsse seine Berechnungen noch durchführen, was Zeit in Anspruch nehme. Und die Beteiligten habe man noch nicht befragen können.

Der Rettungsdienst war mit insgesamt 14 Einsatzkräften vor Ort. Die Feuerwehr-Abteilungen aus Dußlingen, Gomaringen, Mössingen und Nehren hatten unter Führung des Kreisbrandmeisters Marco Buess insgesamt elf Fahrzeuge und 64 Kräfte im Einsatz. Die Dußlinger Wehr bot denjenigen, die vor dem Tunnel in der Kälte im Stau standen, das Feuerwehrhaus zum Aufwärmen an.

Unmittelbar nach dem Unfall mussten beide Tunnelröhren gesperrt werden, die Strecke in Richtung Tübingen konnte gegen 19.20 Uhr wieder freigegeben werden. Der Verkehr in Richtung Balingen wurde noch bis 21.30 Uhr umgeleitet, da die Röhre noch mit Kehrmaschinen gereinigt werden musste. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Zeugen des Unfalls sollen sich beim Tübinger Revier unter Telefon 0 70 71 / 97 28 66 0 melden.

Kreuz und quer standen weitere Autos in der Röhre. Bild: Klaus Franke

Kreuz und quer standen weitere Autos in der Röhre. Bild: Klaus Franke