Fußball

Schwere Vorwürfe aus Südkorea

Nach dem eisigen Länderspiel beim verfeindeten Nachbarn schlagen die Wellen immer weiter hoch.

18.10.2019

Von SID

Seoul. Das historische koreanische Fußball-Duell in der WM-Qualifikation hat nicht zur Annäherung der beiden verfeindeten Bruderstaaten geführt – ganz im Gegenteil. Die Südkoreaner erheben nach dem 0:0 in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang schwere Vorwürfe gegen die Gastgeber. „Das Spiel war wie Krieg. Ich habe nie zuvor eine solche Aggression erlebt“, sagte der südkoreanische Verbands-Vizepräsident Young-Il Choi, der selbst eine ungute Rhetorik wählte: „Beim nächsten Aufeinandertreffen werden wir sie bestrafen. Wir haben mehr Talent als sie.“

Ex-Bundesliga-Profi Heung-Min Son zeigte sich fassungslos: „Es gab viele aggressive Momente. Die Nordkoreaner waren extrem angestachelt“, sagte der Stürmer von Tottenham Hotspur. Das Spiel im Kim-Il-Sung-Stadion fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ausländische Medien waren ebenso wenig zugelassen wie südkoreanische Fans. Die Partie wurde auch nicht im Fernsehen übertragen.

Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte die Umstände nach dem Spiel gerügt. „Ich hatte ein volles Stadion erwartet, war aber enttäuscht, leere Ränge zu sehen“, sagte der Weltverbands-Boss: „Für uns sind Freiheit der Presse und Rede von höchster Bedeutung. Aber es ist wohl naiv zu glauben, dass man die Welt in einer Minute verändern kann.“ sid