Polizei geht von 60.000 Euro Sachschaden aus

Schwelbrand in der Öschinger Schulküche

Die Ursache war vermutlich eine angeschaltete Herdplatte, auf und neben der Bücher lagerten.

04.09.2018

Von gs

Die zerstörte Küchenzeile samt Herd. Bild: Schweizer

Die zerstörte Küchenzeile samt Herd. Bild: Schweizer

Kochen kann in der Öschinger Schulküche momentan niemand mehr: Der große Raum gleicht einer Räucherkammer mit verkohltem Herd, angekokelten Büchern und Möbeln sowie Rußpatina. Am gestrigen Montag musste die Feuerwehr mit fast 30 Leuten und sechs Fahrzeugen anrücken, um hier einen Schwelbrand zu löschen. Im Einsatz waren die Abteilungen Öschingen und Stadtmitte.

Den Sachschaden schätzt die Polizei momentan auf 60 000 Euro. Nach bisherigen Ermittlungen war eine eingeschaltete Herdplatte auf der hintersten der vier Küchenzeilen die Brandursache. Ausgerechnet dort lagerten während der Ferien Bücher. „Durch die Hitzeentwicklung dürften diese Feuer gefangen und den Brand ausgelöst haben“, schreibt die Polizei, die nun wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Vermutlich, so erklärt ein Polizeipressesprecher, war am Freitag zum letzten Mal jemand in dem Raum.

Es hätte viel mehr passieren können: Als Erzieherinnen des momentan in der Schule untergebrachten Kindergartens und der Hausmeister gegen sieben Uhr ins Haus kamen und den Qualm im Flur bemerkten, konnten sie gerade noch rechtzeitig die Feuerwehr alarmieren, ehe aus dem Schwelbrand ein richtiges Feuer wurde. Eine Fensterscheibe hatte bereits einen Sprung. Wäre sie geplatzt, hätte die frische Luft Flammen angefacht. Ausdrücklich lobt Ortsvorsteher Wolfgang Eißler die Ersten am Unglücksort: „Sie haben geistesgegenwärtig die Tür wieder zugemacht, damit keine zusätzliche Zugluft entsteht.“

Momentan riecht es auch im Flur noch deutlich nach Rauch. Jedoch geht Eißler davon aus, dass der Schulbetrieb planmäßig am Montag starten kann. Zuerst müsse nun die Versicherung den Schaden begutachten. Dann würde der Flur gereinigt – und alle sonstigen Räume, die irgendwie mit Rauch in Berührung kamen, präzisiert die städtische Pressesprecherin Nicole Siller. Anschließend würden die Schadstoffe gemessen.

Bis diese ermittelt und sicher unterhalb des Limits sind, weichen die Kindergartenkinder in die Mehrzweckhalle aus. Eigentlich bespielen sie leer stehende Klassenzimmer, solange ihr eigenes Gebäude in der Sternbergstraße renoviert wird.

Die Lehrküche stammt aus Zeiten, als die Filsenberg- noch eine weiterführende Schule war. Inzwischen ist es eine reine Grundschule. Damit entfällt der Kochunterricht, auch einen Mittagstisch gibt es nicht. Schule und Kindergarten hätten die Küche seither genutzt, um sich mal einen Tee zu kochen, erläutert Eißler.