Hamburg

Schwalb arbeitet Tag und Nacht für HSV-Handball

Nach der Insolvenz sieht es für den HSV Hamburg düster aus. Ex-Trainer Martin Schwalb will seiner alten Handball-Liebe dennoch beim Neustart helfen.

18.02.2016

Von SID

Hamburg. Martin Schwalb kämpft um seine große Liebe. Anderthalb Jahre war der frühere Meistercoach von der Bildfläche verschwunden, sogar einen Herzinfarkt steckte er weg, nun steht er plötzlich vor einem Comeback. Schwalb will den tief gefallenen HSV Hamburg bei der Rückkehr in den Profi-Handball unterstützen - und den Neustart in der 3. Liga forcieren. "Ich arbeite Tag und Nacht mit daran, dass es mit dem neuen HSV weitergeht", sagte Schwalb der Bild-Zeitung.

Über zukünftige Aufgaben beim bevorstehenden Neubeginn im Sommer sei zwar "noch nicht gesprochen" worden. Doch obwohl er einen Wiedereinstieg als Präsident oder Trainer ausschließt, dürfte auf die Vereinsikone eine entscheidende Rolle zukommen. Der Klub braucht für den Wiederaufbau einen Mann wie Schwalb, der allein mit seinem Namen und seinen Kontakten manche Tür bei Sponsoren und potenziellen neuen Spielern öffnet. "Wir kämpfen wie die Löwen", sagte Schwalb der Hamburger Morgenpost: "Wir wollen wieder nach oben." Über den Inhalt seines neuen Engagements will der frühere Nationalspieler noch nichts Konkretes sagen. Seine Aussage, er sei im Tagesgeschäft "gut aufgehoben", lässt jedoch auf eine Aufgabe im Management schließen.

Für Schwalb ist der HSV nach der Insolvenz der Betriebsgesellschaft und dem Rückzug der Profi-Abteilung aus der Bundesliga noch immer eine Herzensangelegenheit: "Ich werde den HSV nie im Stich lassen." Keiner prägte den Klub seit dem Erstliga-Einzug 2002 so wie der 52-Jährige. Schwalb arbeitete mit einer kurzen Unterbrechung von 2005 bis 2014 neun Jahre lang für den HSV. Unter ihm gewann der Verein 2011 die deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League.

Doch Schwalb, der in der Saison 2011/12 auch als Präsident des Vereins tätig war, erlebte nach Jahren des Erfolgs auch die Schattenseiten des Trainerdaseins. Sportlicher Misserfolg, Führungs-Krise, Finanz-Chaos: Vor allem das Ende seiner Amtszeit war von Negativ-Schlagzeilen geprägt. Im Sommer 2014 wurde Schwalb entlassen, darauf erlitt er einen Herzinfarkt. Was folgte, war eine monatelange gerichtliche Auseinandersetzung wegen seiner Kündigung. Nun, gut 18 Monate und eine Insolvenz später, ist Schwalb plötzlich wieder da - und sprüht vor Tatendrang.