Straßenumfrage

Schwäne oder Kähne?

Am 26. Mai wird das diesjährige Stocherkahnrennen ausgetragen. Deshalb musste, wie schon im Jahr zuvor, ein Schwanennest weichen. Wir haben Passanten in Tübingen gefragt, was sie davon halten.

19.05.2016

Gerlinde und Walter Puchta

Gerlinde und Walter Puchta

Der ehemalige SWR-Moderator Hans-Dieter Reichert aus Korntal-Münchingen ist zwiegespalten. „Aus touristischer Sicht, bin ich für den Kahn, jedoch aus biologischer Sichtweise für den Schwan“, so Reichert. „Hölderlin wäre sicher für die Schwäne gewesen und hätte einen Schwanengesang geschrieben“, so der 80-Jährige.

Umfrage

Das Ehepaar Gerlinde und Walter Puchta aus Augsburg hat einen Lösungsvorschlag parat. Vor etwa drei Wochen sahen die beiden in Lothringen, wie Schutzzäune um „Riesenschwanennester“ gebaut wurden. „Dies war eine ganz gute Idee und hat uns gefallen“, so der Vorschlag von Gerlinde Puchta.

„Das ist eine philosophische Frage“, stellt Ferdinand Otto fest. Der 26-jährige Restaurant-Fachmann gibt zu bedenken, dass das Stocherkahnrennen mit Einfallsreichtum hätte stattfinden können, ohne dabei die Schwäne zu stören.

Der aus Südbrandenburg stammende Volker Arndt bedauert, dass das Schwanennest geräumt wurde. „Man hätte bestimmt Möglichkeiten finden können, das Nest zu verlegen“, sagt Arndt.

Die in Italien lebende Nadja Maffei organisiert Sprachreisen auf Sardinien und ist der Ansicht, dass die Natur geschützt werden müsse: „Man sollte ein Auge für die Natur haben. Für so etwas muss man sich bei Vogelkundlern schlau machen“, sagt die Sprachlehrerin, und ergänzt: „Die Stadt profitiert ja auch davon, dass tausende Touristen für das Stocherkahnrennen nach Tübingen kommen. “gez / Bilder: Mai/Krauth

Hans-Dieter Reichert

Hans-Dieter Reichert

Nadja Maffei

Nadja Maffei

Volker Arndt

Volker Arndt

Ferdinand Otto

Ferdinand Otto