Ofterdingen

Schwach

„Mehr, nicht weniger Europa“ titelte die Abgeordnetenspalte des Grüne-Bundestagsabgeordneten Chris Kühn vom 15. März.

18.03.2019

Von Bernhard Meyer, Ofterdingen

Chris Kühn verdient wegen seiner Spalte meinen heftigen Widerspruch.

Erstens beteiligt er sich an der propagandistischen Unsitte, Europa zu sagen, wenn er die EU meint. Das positiv besetzte Wort Europa soll für das antidemokratische Gebilde EU stehen. Für viele ist die EU hässlich: Die brutale Einmischung und Ausplünderung Griechenlands müssen die Griechen täglich ausbaden und uns ist das infame Gebaren insbesondere unserer Regierung (aber auch unserer Medien) in grauslicher Erinnerung. Millionen Europäer wollen TTIP usw. nicht, aber den EU-Mächtigen ist das wurscht. In Deutschland haben Parlament und Regierung nach schwierigen Auseinandersetzungen beschlossen, Glyphosat zu verbieten. Was macht unser Vertreter in der EU? Er winkt das Gift für weitere Jahre durch.

Zahlreiche andere Beispiele zeigen, dass die EU eine Einrichtung ist, die dafür geschaffen wurde, den Parlamenten der Mitglieder deren Macht schrittweise abzunehmen und sie Konzernen zuzuschanzen.

Zweitens behandelt Kühn den Brexit so, als wären die Austrittsverhandlungen so schwierig, weil irgendwelche Naturgesetze es so wollen und nicht die übrigen EU-Mitglieder, die auf Biegen und Brechen Nachahmer abschrecken möchten.

Und drittens etikettiert Kühn EU-Kritiker als „Populisten und Nationalisten“. Da braucht Kühn sich keine Mühe mehr zu machen, auf deren Argumente einzugehen. Das ist schwach.