Tübingen · Medizin

Schutzschirm gegen Schmerz

Am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“, 2. Juni, gibt es eine Patienten-Hotline mit Tübinger Beteiligung.

27.05.2020

Von ST

Am 2. Juni 2020 ist der bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“, an dem sich auch die Tübinger Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin beteiligt. Dr. Barbara Schlisio, Leiterin der Schmerzambulanz am Universitätsklinikum ist gemeinsam mit weiteren Experten zwischen 9 und 18 Uhr telefonisch unter der bundesweit erreichbaren Patienten-Hotline 0800 18 18 120 zu erreichen und beantwortet Fragen von Schmerzpatienten und ihren Angehörigen.

In der Pandemie-Zeit ist es wichtig, das Thema Schmerz, das so viele Menschen in Deutschland betrifft, auf der Agenda zu behalten und Patienten zu informieren und zu beraten. Die Deutsche Schmerzgesellschaft und ihre Partnerorganisationen weisen auf die lückenhafte Versorgung von Millionen Menschen hin, die an chronischen Schmerzen leiden.

Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei fast allen sind diese nicht durch Tumorerkrankungen hervorgerufen. Bei sechs Millionen von ihnen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Die Zahl derer, die unter chronischen Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen. Ziel des 9. bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“ ist es, über Information, Beratung und Aufklärung einen Schutzschirm für Schmerzpatienten zu bieten.

„Die Zeiten, in denen Schmerzen ausschließlich mit Medikamenten behandelt wurden, sind lange vorbei. Wirksam ist ein Therapiekonzept, das zusammen mit dem Patienten alle Möglichkeiten der Behandlung auslotet“, sagt Oberärztin Barbara Schlisio. Dabei werden Therapien aus verschiedenen Fachbereichen miteinander verbunden: Eine medikamentöse Behandlung, Physiotherapie, Psychotherapie, Entspannungsübungen oder Ergotherapie können zum Einsatz kommen.ust