Bürgerentscheid Herdweg · Mit Nein zum Ja und umgekehrt

Mit dem Plakatieren hat die heiße Phase im Kampf um die Stimmen beim Bürgerentscheid begonnen

Die Gegner des geplanten Gewerbegebiets im Herdweg/Galgenfeld waren etwas eher dran. Sie begannen bereits am Freitag mit dem Aufhängen ihrer Plakate in der Kernstadt und den Ortschaften, mit dem sie für ein „Ja beim Bürgerentscheid“ werben.

11.09.2018

Von Ulrich Eisele

Gestern begannen (von rechts) Gemeinderäte, OB Stephan Neher und Baubürgermeister Thomas Weigel an der Seebronner Straße mit dem Aufhängen der städtischen Plakate zum Bürgerentscheid am 21 Oktober. Bild: Eisele

Gestern begannen (von rechts) Gemeinderäte, OB Stephan Neher und Baubürgermeister Thomas Weigel an der Seebronner Straße mit dem Aufhängen der städtischen Plakate zum Bürgerentscheid am 21 Oktober. Bild: Eisele

300 davon hat das Aktionsbündnis drucken lassen, dazuhin zwei große Banner, die an den Ortseingängen aufgestellt werden sollen. „Doch wir haben noch keinen Standort“, klagt Dietmar Lipkow, einer der Sprecher. Die Werbematerialien finanziert das Bündnis überwiegend aus Spenden.

Die Stadt hat 400 Plakate drucken lassen, mit denen sie für ein „Nein“ beim Bürgerentscheid wirbt. Es gibt vier unterschiedliche Motive mit den Botschaften „Mehr Jobs“, „Mehr Steuern“, „Weniger Staus, mehr Familienzeit“ und „gute Infrastruktur“ – wenn die „Nein“-Seite beim Bürgerentscheid die Oberhand behält. Zudem gibt es zwölf Bauzaun-Banner (siehe oben) und zwei A0-Plakate, die an den Stadteingängen aufgestellt werden.

Die Mittel für die Kampagne kommen aus dem städtischen Etat – wie viel, das kann Birgit Reinke, die städtische Pressesprecherin, im Moment noch nicht sagen. Die Stadt könne keine Spenden sammeln wie die Bürgerinitiative, argumentiert sie. Außerdem habe der Kiebinger Ortschaftsrat einen Zuschuss von 3000 Euro für Informationen zum Gewerbegebiet aus dem Bürgergeld-Topf erhalten.

Das Aktionsbündnis bekomme auch ebensoviel Platz wie die Stadt in der Informationsbroschüre, die am kommenden Montag an alle Wahlberechtigten versandt wird – zusammen mit den Wahlunterlagen. Auch von den Grafiker-Leistungen, die die Stadt bezahlt, profitiere das Bündnis. „Wir tun alles, was von der Gemeindeordnung vorgeschrieben ist, um gleiche Bedingungen herzustellen“, sagte Birgit Reinke.

Mutmaßliche Befürworter des Gewerbegebiets im Herdweg/Galgenfeld haben in der Nacht auf Samstag ein Plakat des Aktionsbündnis’ gekapert und werben damit für ein „Nein“ beim Bürgerentscheid. Bild: Eisele

Mutmaßliche Befürworter des Gewerbegebiets im Herdweg/Galgenfeld haben in der Nacht auf Samstag ein Plakat des Aktionsbündnis’ gekapert und werben damit für ein „Nein“ beim Bürgerentscheid. Bild: Eisele

Die städtische Kampagne wirkt professioneller, wenn auch die Botschaft etwas verwirrend ist, dass man mit „Nein“ stimmen muss, wenn man für ein kernstadtnahes Gewerbegebiet ist.

Beide Seiten planen in den nächsten Wochen spektakuläre Aktionen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen: Die Gewerbegebiet-Gegner laden am kommenden Freitag, 14. September, um 19 Uhr zu einem Benefizkonzert mit Hot Lava in die Gaststätte „S&P“ im Schänzle ein. Am Mittwoch, 19. September, wird es zudem in der Zehntscheuer eine zentrale Veranstaltung des Aktionsbündnis‘ mit dem bekannten Wachstumskritker Nico Peach geben.

Die Stadt wiederum veranstaltet am kommenden Sonntag, 16. September, eine Radtour mit der Verwaltungsspitze durch die Rottenburger Gewerbelandschaft. Start ist um 14 Uhr bei den Stadtwerken (Siebenlindenstraße 19). Von dort geht es in einer Runde über Oberndorf und Neustetten zurück zum Rottenburger Marktplatz, Ankunft gegen 19.35 Uhr.

Höhepunkt des „Wahlkampfes“ ist eine Podiumsdiskussion zum Bürgerentscheid am Dienstag, 2. Oktober, um 19 Uhr in der Festhalle, an der für das Aktionsbündnis Dietmar Lipkow, Michael Lucke, Tübingens ehemaliger Erster Bürgermeister und Prof. Stefan Ruge von der Hochschule für Forstwirtschaft teilnehmen sowie für die Stadt Rottenburg Oberbürgermeister Stephan Neher, Jens Jasper von der Industrie- und Handelskammer Reutlingen und Beate Schulz von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Auren.

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Erstellt:
11.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 11.09.2018, 01:00 Uhr

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