Fernsehen

„Schuss in der Nacht“: Der Lübcke-Mord

Das Erste zeigt?am Freitag ein Doku-Drama?über Hintergründe, Vorgeschichte und Folgen?der Tat.

02.12.2020

Von DPA

Szene aus der Doku: Ernst (Robin Sondermann) beobachtet die Terrasse von Lübcke. Foto: Daniel Dornhoefer/HR/dpa

Szene aus der Doku: Ernst (Robin Sondermann) beobachtet die Terrasse von Lübcke. Foto: Daniel Dornhoefer/HR/dpa

Frankfurt/Kassel. Seit Monaten läuft am Oberlandesgericht Frankfurt der Prozess wegen des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. In einem Doku-Drama, dass das Erste am Freitag (22.15 Uhr) ausstrahlt, geht es um die Suche nach den Hintergründen der Tat, die Aussagen des mutmaßlichen Täters Stephan Ernst vor der Polizei, die Vorgeschichte und die Auswirkungen, die der Mord an dem CDU-Politiker hatte.

Die Regie für den Film mit dem Titel „Schuss in der Nacht“ hat Raymond Ley („Meine Tochter Anne Frank“) geführt. Er und seine Frau Hanna haben das Drehbuch geschrieben. In der Mediathek ist „Schuss in der Nacht“ bereits zu sehen.

Der 90-Minüter verbindet szenische Elemente mit dokumentarischem Material und rekonstruiert auch die Bürgerversammlung in Lohfelden, auf der Lübcke klar für die Werte der Demokratie eingetreten war. Auch der des Mordes angeklagte Ernst hatte die Versammlung besucht. Noch am selben Abend wurde Lübcke – zunächst im Netz – zum Feindbild der rechten Szene. Vier Jahre später fiel der Schuss.

Der Film wirft Fragen auf: Wie konnte der als Rechtsextremist bekannte Ernst so vom Radar der Verfassungsschützer verschwinden? Gibt es Verbindungen zwischen dem Lübcke-Mord und rechtsextremen Netzwerken?

„Schuss in der Nacht“ verdeutlicht auch die Nachwirkungen des Mordes an Lübcke in seinem Wohnort, bei Freunden, Bekannten, Mitarbeitern. „Er war wirklich einer von uns“, sagt ein Mann der Freiwilligen Feuerwehr. Ein anderer: „Für uns ist nicht der RP (Regierungspräsident) ermordet worden, sondern der Walter. Der Walter ist tot.“ dpa