Schauspiel

Schülerinnen und Schüler erobern digitale Bühne

Das jährliche Festival „Schultheater der Länder“ findet erstmals online statt.

15.09.2021

Von YASMIN NALBANTOGLU

Dreharbeiten einer Klasse aus Brandenburg. Foto: Schultheater der Länder 2021

Dreharbeiten einer Klasse aus Brandenburg. Foto: Schultheater der Länder 2021

Ulm. Feminismus, Erwachsenwerden, Leistungsdruck, Digitalisierung, die Corona-Pandemie: All diese kontroversen Themen beschäftigen Jugendliche. Das zeigen Schülerinnen und Schüler beim diesjährigen „Schultheater der Länder“-Festival. An fünf Veranstaltungstagen (19.?-?23.?September) präsentieren Schulklassen aus fast allen Bundesländern Theaterprojekte zu den genannten und weiteren Themen. 2021 wird das Festival erstmals gänzlich digital und trotzdem live abgehalten – umgesetzt von der baden-württembergischen Gastgeberstadt Ulm.

Für Ulrike Mönch Heinz, Vorsitzende des Bundesverbandes Theater in Schulen, ist das eine „Ironie des Schicksals“. Denn bereits mehr als zwei Jahre vor der Pandemie stand das Motto „Theater Digitalität“ schon fest, allerdings ohne das Vorhaben, das komplette Festival digital auszutragen. Denn dazu kam es erst durch die Pandemie. 300?Schülerinnen aus 15?Bundesländern sowie 100?Lehrerinnen und Lehrer der parallel stattfindenden Fachtagung kommen nun durch die technische Unterstützung der Ulmer Firma Maurer und der AgenturME auf einer digitalen Plattform zusammen.

Zuschuss des Gastgebers

Die Gastgeberstadt Ulm investierte große Summen in das Projekt. „Auch die digitale Präsentation ist ein Kostenfaktor“, sagte Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Sport und Bildung der Stadt Ulm, bei einer vergangene Woche abgehaltenen Pressekonferenz im Ulmer Rathaus. Die Stadt habe einen niedrigen sechsstelligen Betrag ausgegeben, um „Hard- & Software von hoher Qualität“ anzuschaffen und die Umsetzung pandemiegerecht durchführen zu können.

Trotz der ungewohnten Umstände haben Schultheatergruppen aus ganz Deutschland zahlreiche Projekte eingereicht. Der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbandes Theater in Schulen zeigte sich beeindruckt von der Kreativität und dem Engagement der Schülerinnen und Schüler. „Wir hatten echt die Qual der Wahl. Wir wurden erschlagen von der Vielfalt der Bewerbungen.“ Die Auswahl der Projekte erfolgte durch eine Landes- und Bundesjury.

Mit dabei: Eine Gruppe schwerstbehinderter Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule Weingarten, die in ihrer Aufführung ihre Abenteuer auf einem Roadtrip schildert. Ein Chat-Theater-Projekt der Willy-Brand-Teamschule Wedding aus Berlin. Die Gruppe des Gymnasiums Othmarschen aus Hamburg interpretiert den Klassiker „Antigone“ mit einer interaktiven Webseite neu. Und ein Gastbeitrag einer russischen Theatergruppe zeigt „Die Welle“ nach Tod Strassers Roman.

Erstmals werden auch Orte und Personen der Gastgeberstadt gänzlich auf dem Bildschirm präsentiert. „Wir wären gern Gastgeber gewesen“, sagt Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch. Doch vielleicht, warf er bei der Pressekonferenz ein, ziehe es den ein oder anderen nach dem Festival doch noch in Fleisch und Blut nach Ulm.

Yasmin Nalbantoglu

Info Zuschauer aus der ganzen Bundesrepublik können sich in den Livestream des Festivals einschalten. Der Gästepass ist für alle Veranstaltungen gültig und kostet 30?Euro. Tickets gibt es auf der Webseite sdl2021.de/bestellung-gaestepass.

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Erstellt:
15.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 15.09.2021, 06:00 Uhr

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