Schrecklich

Schwarze in Tübingen haben seit anderthalb Jahren häufiger mit rassistischem Verhalten zu kämpfen („Ich schäme mich, ein Schwarzer zu sein“, 21. April).

24.04.2018

Von Markus Vogt, Tü

Mir war schon immer klar, dass es in Deutschland und auch in Tübingen bei einigen Leuten latenten Rassismus gibt, aber dass das in meiner offenen Heimatstadt so offen zutage tritt war mir nicht bewusst. Die Vorfälle, die Sabine Lohr beschreibt, sind absolut schrecklich. Als echter Lokalpatriot kann man das null, null dulden, dass mit Menschen gleich welcher Hautfarbe so umgegangen wird.

Ich fordere die Polizei in Tübingen auf, im Bota kein „Racial Profiling“ anzuwenden. Die meisten Menschen mit schwarzer Hautfarbe sind keine Drogendealer und jeder Tübinger läuft mal durch den Bota. Zudem muss unbedingt offengelegt werden, wer denn der Club war, in den Kanteh ging. Es ist das mindeste, dass der Clubbetreiber dessen Handy unbürokratisch ersetzt. Man zerstört nicht das Eigentum anderer.

Das Überthema ist hier übrigens auch: Sicherheit. Es wäre gut, wenn man nochmal eine professionelle Umfrage zur Sicherheit macht, wie von Prof. Haverkamp nahegelegt wurde, die wissenschaftlichen Kriterien genügt. Dabei müsste neben soziodemografischen Daten eben auch Diskriminierung umfassend betrachtet werden. Definitiv muss das Ziel sein, dass sich alle Menschen in Tübingen sicher fühlen. Egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht oder welches Alter jemand hat. Hier einseitig zu denken ist absolut falsch.