Weihnachtsspendenaktion

Schnelltests to go: Arztmobil noch bis Februar im Einsatz

Das Arztmobil fährt für Corona-Schnelltests noch bis Februar in die Tübinger Altstadt. Die Zeiten an Weihnachten ändern sich.

11.12.2020

Von Monica Brana

Zahlreiche Interessierte nutzten das kostenlose Coronatest-Angebot des Arztmobils. Bild: Ulrich Metz

Zahlreiche Interessierte nutzten das kostenlose Coronatest-Angebot des Arztmobils. Bild: Ulrich Metz

Der Corona-Schnelltest funktioniere im Prinzip „wie ein Schwangerschaftstest“, sagte Christin Gumbinger, während sich am Donnerstag kurz vor 16 Uhr die ersten Interessenten beim Arztmobil auf dem Marktplatz anstellten: Per Antigen-Schnelltest wollten sie erfahren, ob sie eine versteckte Covid-19-Infektion in sich tragen.

Gemeinsam mit zehn anderen ehrenamtlichen Helfern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) um Notärztin Lisa Federle kümmerte sich Gumbinger zwei Stunden lang um die Anstehenden. Wenn so am Tag nur ein oder zwei Corona-Positive „rausgefiltert“ werden, sei bereits viel gewonnen, sagte DRK-Mitarbeiterin Hannah Irmler. Und das sei so, sagt Federle: Zwei bis vier Personen (von täglich über 100) wären im Schnitt positiv.

An der ersten Station des Arztmobils empfing Irmler jeden mit einem Zettel. So konnten Abstriche und Personen einander zugeordnet werden. Nach dem Abstrich sollten die Getesteten „eine Viertelstunde spazieren gehen“, um danach hinter dem Arztmobil zu erfahren, ob
ihr Test positiv oder negativ ausgefallen war.

Solch ein Test koste beim Arzt sonst etwa 45 Euro, sagte Arztmobil-Initiatorin Federle. Der DRK-Kreisverband sei mit 110000 Euro in Vorkasse gegangen und hoffe daher auf Spenden, um das Geld wieder herein zu holen. Zahlreiche Tests durchzuführen halte sie derzeit für „absolut sinnvoll“, sagte Federle, die zwischendurch FFP2-Masken an Wartende aushändigte und mehreren überregionalen Presseteams Interviews gab.

Auch Dieter Thomas Kuhn freute sich über die „wahnsinnige Furore“, die das Arztmobil mit seinen Schnelltests bewirke. Er sei „sehr überzeugt“ vom Projekt und wenn er schon nicht als Schlagersänger auftreten dürfe, wolle er durch sein Netzwerk den Bekanntheitsgrad des Testmobils erhöhen, sagte Kuhn. Ein Schnelltest sei stets „eine Momentaufnahme“, doch könne ein negativer Test für jene Menschen mehr Gewissheit schaffen, die sich anschließend an die Hygieneregeln hielten und keiner weiteren Ansteckungsgefahr aussetzten.

Sie finde die Aktion gut, sagte eine Tübingerin in der Warteschlange. In Vater lebe in Herrenberg und werde 90 Jahre alt. Sie fühle sich zwar gesund, wolle sich aber sicherheitshalber testen lassen. Sofern sie leichte Symptome hätte, würde sie zusätzlich einen PCR-Test hinzuziehen, sagte sie.

In der etwa 50-köpfigen Warteschlange, sie sich um Viertel nach vier durch die Kirchgasse bis zur Kronenstraße erstreckte, stand auch ein älteres Paar an. Die Testaktion finde sie „super“, sagte die 71-jährige Tailfingerin. Am Vortag seien sie beide „zu spät dran“ gewesen, als das Arztmobil in Rottenburg Station machte. Nun könne sie immerhin in aller Ruhe die Altstadtatmosphäre des Marktplatzes genießen, scherzte sie.

Schnelltests to go: Arztmobil noch bis Februar im Einsatz

Zeiten an Weihnachten und Spendenaufruf

Ab dem 22. Dezember gelten neue Zeiten:

22. Dezember: 11 bis 13 Uhr in Mössingen, 16 bis 18 Uhr Tübinger Marktplatz

23. Dezember: 11 bis 13 Uhr Rottenburg, 15 bis 18 Uhr Tübinger Marktplatz

24. Dezember: 10 bis 13 Uhr Tübinger Marktplatz

25. Dezember: 16 bis 18 Uhr Tübinger Marktplatz

Dann legt das Arztmobil eine Pause ein und steht erst wieder am 29. Dezember in Tübingen.

Spenden können Sie in diesem Jahr auf das TAGBLATT-Konto der Kreissparkasse Tübingen (IBAN: DE94 6415 0020 0000 1711 11). Bitte vermerken Sie, wenn Sie eine Spendenquittung benötigen, und fügen Ihre vollständige Adresse hinzu. Wollen Sie ein bestimmtes Projekt unterstützen (Projekt 1 „Arztmobil“, Projekt 2 „Kunst und Kultur“ oder Projekt 3 „Palliativstation“), bitten ebenfalls ein Vermerk. Gemäß Art. 13 DSGVO sind wir verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass wir Name, Adresse und Spendenbetrag der Leser/innen, die eine Spendenbescheinigung wünschen, an die begünstigten Organisationen übermitteln.