Rottenburg

Schneemänner auf der roten Liste

Es waren nur ein paar Schüler/innen, die am Freitagmittag auf dem Rottenburger Marktplatz (mit Mundschutz) anlässlich des weltweiten Aktionstags unter dem Motto „Kein Grad weiter“ gegen mangelnden Klimaschutz protestierten. Das war aber genauso beabsichtigt. Grund waren die seit Tagen steigenden Corona-Fallzahlen.

25.09.2020

Von koe

„Deshalb haben wir uns entschieden, keine normale Demo zu machen“, sagte Amélie Schmid dem TAGBLATT. Die 15-jährige Schülerin des Eugen-Bolz-Gymnasiums gehört zum hiesigen Orga-Team der globalen „Fridays for future“-Bewegung. „Corona ist schlimm, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der Klimawandel weitergeht“, mahnte die ebenfalls 15-jährige Norina Dragani von St. Klara.

Auf den Zusammenhang von Klimakrise und Pandemie machte Schmid aufmerksam: Indem der Mensch, etwa um Regenwälder abzuholzen, immer weiter in die Lebensräume von Tieren eindringt, kommt es leichter dazu, dass neue Viren auf den Menschen überspringen. Sie kritisierte, dass als Reaktion auf die Wirtschaftkrise die umweltschädliche Autoindustrie mit Staatsgeld gepäppelt werde, während nachhaltige Branchen es da viel schwerer hätten. Aus den gesammelten Plakaten, auf denen Sprüche zu lesen waren wie „Umweltschutz statt Kohleschmutz“ oder „Mama, was ist ein Schneemann?“, legten die jungen Aktivisten ein symbolisches „Stop“-Schild auf den Marktplatz.

Schneemänner auf der roten Liste