Schwerpunkt in Mössingen

Schlag gegen Dealerring: Polizei nimmt zehn Personen fest

Zwei Millionen Euro Gewinn soll eine Gruppe durch einen Drogenhandel in der Region gemacht haben. Am Mittwoch klickten in Metzingen, Mössingen und Tübingen die Handschellen.

29.03.2023

Von itz

Symbolbild: ronstik - stock.adobe.com

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Der Polizei ist nach ihren Angaben ein großer Erfolg gegen die Drogenkriminalität in der Region geglückt. In Metzingen, Mössingen und Tübingen wurden am Mittwoch Wohnungen und Bunkerplätze durchsucht und dabei zehn mutmaßliche Dealer festgenommen. „Der Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen war in Mössingen“, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage.

Demnach fanden Beamte des Reutlinger Präsidiums und Spezialkräfte des Präsidiums Einsatz insgesamt rund drei Kilogramm Marihuana, etwa 50 Gramm Kokain, rund 50.000 Bargeld und eine Schreckschusspistole. Insgesamt legen die Ermittler den Tatverdächtigen zur Last, einen Handel mit mehreren hundert Kilogramm Marihuana und Kokain getrieben zu haben.

„Das wurde nicht an Laufkundschaft verkauft“, sagte die Sprecherin. „Die sind ein bisschen weiter oben angesiedelt bei den Dealern.“ Es wird davon ausgegangen, dass die zehn Beschuldigten durch ihr Drogengeschäft einen Gewinn von etwa zwei Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Acht der Beschuldigten im Alter zwischen 25 und 45 Jahren sollen in Kürze auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen dem Haftrichter vorgeführt werden und werden dann aller Voraussicht nach in Untersuchungshaft kommen. Die acht Personen stammen nach Polizeiangaben aus Bosnien-Herzegowina, Italien, Kasachstan, dem Libanon, Montenegro sowie der Türkei. Teils haben sie zusätzlich auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Zwei der zehn Festgenommenen hat die Polizei wieder auf freien Fuß gesetzt. „Da kommt es auf die einzelne Tatbeteiligung und die Umstände an“, sagte die Sprecherin.

Drei Autos beschlagnahmt

Schon vor dem Einsatz am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft sogenannte Vermögensarreste beim Amtsgericht erwirkt. Diese richten sich nach der Höhe des mutmaßlichen Gewinns (also wohl rund zwei Millionen Euro). So soll verhindert werden, dass die Beschuldigten nach ihrem Drogenverkauf mehr Geld oder Wertgegenstände besitzen als zuvor. In diesem Zusammenhang wurden laut Polizei drei Autos der Tatverdächtigen beschlagnahmt.

Die Gruppierung war im Sommer 2022 im Rahmen eines auf der Entschlüsselung und Auswertung von Daten zweier Krypto-Kommunikationsanbieter basierenden Ermittlungsverfahrens ins Visier der Ermittler geraten. Durch die akribische Auswertung mehrerer hunderttausend Bilder sowie Sprach- und Textnachrichten war es der Rauschgiftermittlungsgruppe gelungen, das Netzwerk der Tatverdächtigen aufzudecken.

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Erstellt:
29.03.2023, 14:28 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 29.03.2023, 14:28 Uhr

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