Tübingen

Schlafwagen-Strategie

Ist die CDU-Bundestagsabgeordnete und -Kandidatin Anette Widmann-Mauz bei zuwenig Wahlpodien dabei?

13.09.2017

Von Peter Auer, Tübingen

Bei der CDU-Wahlveranstaltung in Kirchentellinsfurt am vergangenen Freitag warf die CDU-Abgeordnete Annette Widmann-Mauz ihren Mitbewerbern vor, dass diese nur erklären könnten, wie das Erarbeitete besser verteilt werden könne, aber nicht, wo man es erwirtschafte. Da frage ich mich doch schon, woher sie diese Vermutung nimmt. Von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit ihren Konkurrenten kann Frau Widmann-Mauz dies jedenfalls nicht herleiten. Denn die CDU-Kandidatin scheut so gut wie jede Debatte auf den zahlreichen Bundestagspodien und schickt lieber irgendwelche CDU-Leute an ihre Stelle.

Anstatt ihren Mitbewerbern unkonkrete Vorwürfe zu machen, würde ich mich freuen, wenn Frau Widmann-Mauz etwas weniger große Töne von sich gibt und sich mehr der Diskussion auf den Podien stellt. Dann könnten sich die Wähler selbst ein Bild davon machen, wofür die Politikerin eigentlich steht. Wobei es auch nicht wirklich überraschend ist, dass die Abgeordnete diese gleiche merkelsche Schlafwagen-Strategie fährt, schließlich hat ihre Partei kaum inhaltliche Angebote für die Gestaltung der Zukunft dieses Landes anzubieten. Ein schlichtes „Weiter so“ wird nicht reichen, um die Zukunftsherausforderungen zu meistern.

Die SPD und Martin Rosemann haben in entscheidenden Punkten einfach mehr anzubieten, wie auch im Artikel „Die Zukunft fährt mit“ zum Dieselskandal vom selben Tag erkenntlich wird.