Tübingen
Schindhaubasistunnel: Bohrungen beginnen
Für den Schindhaubasistunnel wird im Tübinger Süden vorgearbeitet.
Die Planung der Tübinger Ortsumgehung im Zuge der B 27 schreitet voran. Im Herbst 2019 hat das Stuttgarter Verkehrsministerium den vom Tübinger Regierungspräsidium (RP) eingereichten Vorentwurf ins Berliner Verkehrsministerium übersandt. Sobald der sogenannte Gesehenvermerk vorliegt, folgt die Genehmigungsplanung mit der Ausarbeitung der Planfeststellung.
Im Vorgriff werden in Tübingen Bohrungen zur Erkundung des geologischen Untergrunds durchgeführt. Das teilte das RP am Mittwoch mit. Die Bohrungen beginnen demnach am Donnerstag, 24. September, und dauern bis Ende Januar 2021. Entlang des zentralen Bauwerks, dem etwa 2,3 Kilometer langen Schindhaubasistunnel, sind 23 Kernbohrungen in etwa 100 bis 200 Meter Abstand bis zu einer Tiefe von 99 Meter vorgesehen.
Bei einer solchen Bohrung wird über die gesamte Bohrtiefe eine zylinderförmige Gesteinssäule mit einem Durchmesser von rund zehn Zentimetern aus dem Untergrund herausgeschnitten. Die Geologen ermitteln so die Abfolge der Gesteinsschichten und entnehmen Proben für Laboruntersuchungen. Ergänzt werden die Untersuchungen durch Kamerafahrten und geophysikalische Untersuchungen der Bohrlöcher. Auf dieser Grundlage kann dann ein räumliches Modell des Untergrunds erstellt werden.
„Wenn wir die Festigkeit und noch andere Gebirgsparameter kennen, kann prognostiziert werden, wie das Gestein beim Tunnelbau am besten gelöst werden kann“, wird Dominik Eckert, der für das Fachgebiet Straßenbau- und Geotechnik im RP zuständig ist, in der Mitteilung zitiert.
Weitere Bohrungen gibt es im Bereich der vorgesehenen Bauwerke an den beiden Knotenpunkten Tübinger Kreuz und Bläsibad. Einige ausgewählte Bohrungen werden zu Grundwassermessstellen ausgebaut, um Grundwasserstand und -strömung zu untersuchen und zu kontrollieren. Die gesamte Erkundung und Begutachtung des Baugrundes der Ortsumgehung Tübingen kostet das Land rund 1,2 Millionen Euro.
Weitere Informationen zu den Planungen gibt es hier auf der Homepage des RP.