Biathlon: Sprint-Überraschungen in den USA

Schempp muss passen, Lesser wird Vierter

Die deutschen Biathleten sind bei der WM-Generalprobe in den USA im ersten Einzelrennen ohne Podestplatz geblieben. Erik Lesser wurde Vierter.

12.02.2016

Von DPA

Erik Lesser sprang für Simon Schempp in die Bresche und freute sich übers bester Saisonresultat im Sprint. Foto: dpa

Erik Lesser sprang für Simon Schempp in die Bresche und freute sich übers bester Saisonresultat im Sprint. Foto: dpa

Presque Isle. Kurz vor dem Biathlon-Sprint in den USA meldete sich Simon Schempp schweren Herzens leicht erkältet ab. In Abwesenheit ihres Überfliegers sprang Erik Lesser in die Bresche und lieferte zum Auftakt des Weltcups in Presque Isle als Vierter sein bestes Sprint-Ergebnis in dieser Saison ab. Zwar war trotz fehlerfreien Schießens der Abstand zum überlegenen Sieger Johannes Thingnes Bø aus Norwegen mit 45,9 Sekunden groß. Aber der Verfolgungs-Weltmeister hat damit im Jagdrennen heute alle Chancen.

Dank seiner feinen Leistung hat sich der Thüringer für den vierten Startplatz beim WM-Sprint von Oslo empfohlen. An dem windanfälligen Schießstand im US-Bundesstaat Maine spielte Lesser seine Routine aus. Und in der Loipe lieferte er auf der Schlussrunde die sechstbeste Laufzeit ab, war nur acht Sekunden langsamer als Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade. Der Franzose wurde hinter dem Russen Anton Schipulin Dritter.

Angreifen wollte drei Wochen vor dem Start der Weltmeisterschaften in Oslo (3. bis 13. März) auch der viermalige Saisonsieger Schempp. Doch nachdem er bereits tags zuvor über ein Kratzen im Hals geklagt hatte, sagte er nach dem Einlaufen wegen Problemen mit den Bronchien seinen Start ab. Der Uhinger hatte wegen eines Infektes bereits zu Beginn des Jahres auf den ersten Heim-Weltcup in Ruhpolding ganz verzichten müssen und insgesamt vier Rennen ausgelassen. Dann jedoch gelang in Antholz mit einem Sieg und einem zweiten Platz ein Top-Comeback. Das solide Teamergebnis rundeten gestern Arnd Peiffer als Neunter (1 Fehler/+1:06,4 Minuten) und Benedikt Doll als Zwölfter (2/ +1:12,4) ab. Andreas Birnbacher wurde 23. (1/+1:40,2).

Die deutschen Damen haben derweil nicht in den Kampf ums Podium eingreifen können. In Abwesenheit der Staffel-Weltmeisterinnen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand lief Luise Kummer als Beste auf Rang 20. Nach einer Strafrunde geht sie aber mit einem deutlichen Rückstand von 1:23,7 Minuten auf die siegreiche Gabriela Soukalova in die Verfolgung heute.

Die fehlerfreie Tschechin setzte sich bei ihrem elften Weltcupsieg vor den ebenfalls ohne Strafrunde gebliebenen Susan Dunklee (USA/ +17,8 Sekunden) und Krystyna Guzik aus Polen (+ 19,1) durch. Miriam Gössner schoss trotz Veränderungen an der Waffe insgesamt vier Fehler, so nutzte ihr auch die zweitbeste Laufzeit nichts. Als 22. hatte sie 1:28,2 Minuten Rückstand auf die Spitze.