Rottenburg

Schauen wir mal!

Die Rottenburger Wähler/innen haben mit knapp 70 Prozent der abgegebenen Stimmen das Gewerbegebiet „Herdweg/Galgenfeld“ gekippt („Klarer Sieg fürs Aktionsbündnis“, 22. Oktober, Rottenburger Seite).

23.10.2018

Von Wolfgang Bernhard, Rottenburg

Nur richtige oder nur falsche Entscheidungen gibt es kaum, keine Meinung zu äußern offenbar schon. Die Wahlbeteiligung beim Rottenburger Bürgerentscheid, einer demokratisch legitimierten Kontrollinstanz, hat dennoch eine Entscheidung ermöglicht. Gut so!

Ich gebe zu, ich habe für „nein“ gestimmt. Nicht weil ich Gemeinderat und Bürgermeistern zutraue, reales ökologisches Handeln dem hypothetischen Wirtschaftsflächenbedarf paritätisch zur Seite zu stellen! Das war als Planungsinhalt in der öffentlichen Darstellung für die Bürger – offensichtlich – nicht hinreichend erkennbar. Aber transparenter wirtschaftlicher und ökologischer Realismus, zusammen mit visionärem Denken, sind nun mal entscheidungsrelevant. Ich habe auch nicht mit nein gestimmt, weil ich dem Wollen und Tun der „Denker und Macher“ (frei zitiert nach einem bürgermeisterlichen Pressebeitrag) mehr zutraue als besorgten Eltern, Großeltern und akademischen Ruheständlern!

Nein, sondern weil die Frage ist, wie der Plan B aussieht, wie sich der nächste Flächenverbrauchsentscheid bei Ermüden des bürgerlichen Engagements gestaltet?

An der Ähneshalde, dem angedrohten Plan B, wird sich zeigen, ob die Bürgerinitiativler wirklich primär die ökologische Zukunft im Sinn hatten. Die dortigen Rebhühner – doch es geht ja letztlich nicht nur um ein paar „Vögele“– können nicht die Bevölkerung mobil machen, wie die vom Herdweg-Plan Betroffenen. Schauen wir mal! Erstens was wird und zweitens demokratisch den „Machern“ auf die Finger.