Schaden für die Sportart

Kommentar zur EM-Qualifikation der Basketballer

Die Qualifikation zur Basketball-EM 2021 ist zu einer Witz-Veranstaltung verkommen. Schuld daran ist der Konflikt zwischen der europäischen Klubvereinigung ECA und dem Basketball-Weltverband Fiba.

26.02.2020

Von Sebastian Schmid

Die ECA weigert sich, für die von der Fiba ausgerichteten Länderspiele den Spielbetrieb in der Euroleague auszusetzen, wo die besten europäischen Klubs spielen. Da traditionell auch die amerikanische Profiliga NBA nicht pausiert, fehlen den Nationen in den Länderspielen die besten Spieler. Das hat an den ersten beiden Qualifikations-Spieltagen zu einigen Niederlagen der eigentlich stärksten Nationalteams geführt, die sonst mit NBA- und Euroleague-Spielern gespickt sind.

Dieser Status quo bringt niemandem etwas: Die Spieler, die in diesen Partien zum Einsatz kommen, sind zum Großteil nur Lückenfüller und haben bei den starken Nationen kaum eine Chance auf einen Einsatz bei einem Hauptturnier. Denn dann pausieren alle Ligen, damit die Stars auf der großen Bühne ihr Können zeigen können. Den Trainern bringen die Partien ebenfalls kaum etwas, weil sie auf Akteure setzen müssen, die ihn ihren Planungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Und die Fans sehen nicht die besten Spieler, sondern Basketballer, von denen sie mitunter noch nie etwas gehört haben.

Dass die Euroleague in der Woche von den Länderspielen pausiert hat, ist der Gipfel der Provokation durch die ECA. Die hat so zwar demonstriert, dass sie am längeren Hebel sitzt. Allzu weit sollte sie den Streit aber nicht mehr ausreizen, denn der schadet allen Beteiligten. Verpassen die eigentlich stärksten Nationen wegen der Nicht-Abstellung der besten Spieler die Endrunde, ist dem Basketball in den jeweiligen Ländern nicht geholfen. Den Schaden hätte dann die gesamte Sportart – und damit auch die Euroleague.