Querpass

Schach? Matt!!

Die Bundesliga gilt eigentlich als stärkste Liga der Welt. Trotzdem ist kein deutscher Spieler in Sicht, der je den Weltmeister herausfordern könnte.

23.03.2018

Von Wolfgang Scheerer

Rein gar nichts verstanden? Könnte daran liegen, dass es um Schach geht, nicht um Fußball.

In Berlin treffen aktuell die acht weltbesten Könner aufeinander, um den Gegner des schwedischen WM-Titelverteidigers Magnus Carlsen zu küren. Der einzige Deutsche, der dabei etwas zu sagen hat, ist der Hauptschiedsrichter: Klaus Deventer, ein 59-jähriger Jurist.

Seit 97 Jahren hatte Deutschland keinen Weltmeister. Emanuel Lasker dominierte die 64 Felder von 1894 bis 1921. Er war der erste und einzige deutsche Schachchampion, ist aber, weil seit 1937 im Exil, nicht mal hier begraben, sondern im New Yorker Stadtteil Queens.

Doch damit verschwand die deutsche Schachkultur nicht. Es gibt viele Talente, ein Ligensystem mit zehn Spielklassen und einen Verband mit 90 000 Mitgliedern. Trotzdem findet sich der beste Deutsche in der Weltrangliste erst auf Platz 63 – ein gebürtiger Rumäne. Hoch gelobt werden die deutschen Schachspieler für die Leistungsdichte im Amateur-Spitzenbereich.

Was auch auffällt: In Berlin sind aktuell fünf Spieler aus Russland oder ehemaligen Teilrepubliken am Start, allesamt schon als Kinder gefördert. In Armenien oder auch in der autonomen Republik Kalmückien wird Schach schon in der Schule unterrichtet. Früh übt sich, wer Weltmeister werden will! Im Schach wie im Fußball.

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Erstellt:
23.03.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 23.03.2018, 06:00 Uhr

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