Savages

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Drogenthriller nach dem Kultroman von Don Winslow: Zwei junge kalifornische Dealer legen sich mit einem mexikanischen Kartell an.

08.10.2012

Von Klaus-Peter Eichele

19.09.2015 Jetzt im Kino: Bürschchen erklären dem Kartell den Krieg - Oliver Stones "Savages"
01:58 min
Jetzt im Kino: Bürschchen erklären dem Kartell den Krieg - Oliver Stones "Savages" --

Ben (Aaron Taylor-Johnson) und John (Taylor Kitsch) sind spätgeborene Hippies. Genießen das Dolce Vita im sonnigen Kalifornien, teilen sich brüderlich eine Frau (Blake Lively) und kiffen, was das Zeug hält. Letzteres haben sie sogar zum Beruf gemacht: Mit ihrem im großen Stil angebauten Gras, dem besten weit und breit, haben sie sich eine goldene Nase verdient. Doch dann droht eine Art Altamont.

Ein mexikanisches Drogenkartell, das seinen Feinden mit Vorliebe die Köpfe abschlägt, will einen Teil vom Kuchen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, entführen dessen Schergen die Geliebte des Duos. Doch welcher Amerikaner ? zumal in einem Film des Erzpatrioten Oliver Stone ? würde vor hergelaufenen Mexikanern klein beigeben? So nehmen die Jungs die Kriegserklärung an und schlagen zurück ? dank Johns Erfahrungen im Afghanistankrieg durchaus auf Augenhöhe.

Don Winslow, Autor der Buchvorlage, hat für seinen Roman mehrere Jahre über den brutal geführten Drogenkrieg im amerikanisch-mexikanischen Grenzland recherchiert. In der Verfilmung merkt man davon nicht mehr viel. Zwar wird auch auf der Leinwand munter gefoltert und massakriert, aber es bleibt immer eine stilisierte, leicht ironische Kino-Gewalt, die zwar kurz schockiert, aber nicht nachhaltig unter die Haut geht. Selbst der übelste Killer (Benicio Del Toro) und der korrupteste Bulle (John Travolta) scheinen insgeheim über sich selbst zu schmunzeln.
Und weil Stone diesmal auf stilistisches Rambazamba („Natural Born Killers?) zugunsten einer schnörkellos flotten Inszenierung verzichtet, kann man sich in diesem Blutbad einigermaßen entspannt zurücklehnen.

Gute Drogenjungs gegen böse Drogengangster ? schlicht, aber rasant, witzig und bunt.

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Erstellt:
08.10.2012, 12:00 Uhr
Aktualisiert:
14.11.2012, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 14.11.2012, 12:00 Uhr

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Oha 02.11.201212:00 Uhr

Sehr brutal. Die Folterszenen hätte ich nicht vermisst.

Klex 19.10.201212:00 Uhr

Spannender Thriller klasse gespielt: Benicio del Toro als Bilderbuchbösewicht,Salma Hayek als sexy Bandenchefin mit ausgeprägtem Mutterinstinkt und Travolte als schmieriger, korrupter Bulle in Idealbesetzung. Dazu die beiden Hippie+Kriegsheimkehrer Alteregos von Oliver Stone. Und ein guter Schluss, bei dem man ins Grübeln kommt, ob es manchmal nicht besser ist, wenn alle tot sind. Aber Vorsicht: die Folterszenen SIND heavy, man muss schon abgebrüht sein, wenn es einem nichts ausmacht, wie jemand schreiend lebendig verbrannt wird. In meiner Bewertung hat das dem Film enen Punkt gekostet, weil diese Art von lustvoll ausgewalzter Gewalt einen Zug zum Tortureporn hat, der mir nicht gefällt.

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