Bald auch mit Elektro

Sanitär- und Heizungs-Betrieb Pulvermüller lobt Standort Rottenburg und benötigt Mitarbeiter

Mit einer Pleite fing es an: mit der Insolvenz des Vorgängerbetriebs im Jahr 2005. Drei Jahre später übernahm der Altdorfer Christoph Unger (52) den Betrieb – mit damals noch sechs Beschäftigten. Heute zählt die Firma neunzehn Angestellte, und zwei Stellen sind unbesetzt. Das Geschäft mit Badrenovierungen, Heizungsmodernisierungen und Kundendienst läuft gut. Im Hof des Firmengeländes waren keine Fahrzeuge – alle unterwegs.

19.07.2018

Von Andreas Straub

Geschäftsführer Christoph Unger und seine Frau und Mit-Geschäftsführerin Elisabeth Unger im Gespräch mit Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher, Baubürgermeister Thomas Weigel und Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz. Bild: Straub

Geschäftsführer Christoph Unger und seine Frau und Mit-Geschäftsführerin Elisabeth Unger im Gespräch mit Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher, Baubürgermeister Thomas Weigel und Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz. Bild: Straub

„Fehlende Fachkräfte sind derzeit unser größtes Problem“, sagte Unger vor kurzem bei einem Firmenbesuch der Rottenburger Verwaltungsspitze. Der 52-Jährige ist selbst gelernter Installateur und studierter Betriebswirt.

„Bei Bädern und Heizungen geht es um Komfort, Qualität und Funktionalität“, erklärte Unger. Fachwissen, handwerkliche Präzision, hochwertige Materialien, Leidenschaft und Liebe zum Detail müssten zusammen spielen. Unger zeigte seinen Besuchern, wie am Computer zusammen mit den Kunden im so genannten „Badkino“ Bäder modelliert werden. Im Ausstellungsraum lassen sich viele Produkte ausprobieren und Materialien in die Hand nehmen. „So können die Kunden ein Gefühl entwickeln und erhalten Sicherheit für ihre Entscheidung“, sagte Elisabeth Unger. Das Lager von Pulvermüller ist gut ausgestattet, einmal pro Woche wird bestellt.

Expansion an der Benz-Straße

Die drei Verwaltungsleute fragten auch nach umweltfreundlichen Energie- und Heizsystemen. „Pellets und Gas sind gefragt, Öl wird seltener. Der Trend geht zu Hybridsystemen“, erklärte Unger. Demnächst will er auch eine Brennstoffzelle in Funktion zeigen.

Seit 2013 ist der Sanitärbetrieb in der Bertha-Benz-Straße im Industriegebiet Siebenlinden, zuvor war er in der Felix-Wankel-Straße. „Damit hatten wir die Möglichkeit, zu expandieren und ein repräsentatives Gebäude zu errichten“, sagte Unger. Das sei heute wichtiger denn je. Erst vor einem Jahr habe er noch einmal erweitert, demnächst könnten zusätzliche Büroflächen im ersten Stockwerk hinzu kommen.

„Wir planen, das Geschäftsfeld Elektro dazu zu nehmen“, erzählte Unger. Denkbar sei eine Kooperation oder die Übernahme eines Elektrobetriebes: „Denn die Heizung wird längerfristig elektrisch.“ Das Ziel von Pulvermüller sei, alles aus einer Hand anzubieten.

„Wir besuchen jedes Jahr mehrere Betriebe“, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher. „Neben den großen Unternehmen ist uns gerade die Sicht von mittelständischen Handwerkern wichtig.“ Pulvermüller habe eine lange Tradition in Rottenburg und werde als Marke geschätzt.

Die Nähe zur Kernstadt ist gut

Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz fragte nach dem Standort. „Die Nähe zur Kernstadt ist ideal“, antwortete Unger. Denn dort säßen die meisten Kunden. Außerdem könnten Tübingen, Mössingen und Böblingen gut erreicht werden.

Baubürgermeister Thomas Weigel erkundigte sich, ob der Sanitärbetrieb viel in Neubauten arbeite. „Dieses Geschäft ist von Bauträgern bestimmt“, sagte Unger. Denen gehe es oft nur um den Preis. „Wir definieren uns über Qualität. Dies schätzen unsere Stammkunden.“

Ein Lichtblick in Zeiten knappen Personals: Der Betrieb finde gute Auszubildende. „Heizung und Sanitär sind deutlich beliebter bei Jugendlichen als noch vor einigen Jahren“, erklärte Unger. Die Technik werde immer komplexer, und das fasziniere.

Neher fragte auch nach einer möglichen Nachfolge-Regelung. „In drei Jahren, wenn ich 55 bin, soll unser Sohn entscheiden, ob er den Betrieb weiterführen will“, sagte Christoph Unger. Der Sohn absolviert derzeit eine gewerbliche Ausbildung im Betrieb, nebenher studiert er Betriebswirtschaft. Aber auch ein externer Geschäftsführer oder ein externer Nachfolger seien denkbar.

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Erstellt:
19.07.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 19.07.2018, 01:00 Uhr

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