Tübingen · Arbeitsmarkt

Saisonale Gründe für schwächere Zahlen

Traditionell steigen mit Beginn der Ferien auch wieder die Zahlen der Joblosen. Dennoch bleibt die Arbeitslosenquote im Landkreis Tübingen unverändert.

01.08.2019

Von ST

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen ist auch im Juli gestiegen. Von Arbeitslosigkeit betroffen waren 8535 Menschen, 181 mehr als noch im Juni. Verglichen mit dem Vorjahreswert zeigt sich ein Anstieg um 1,6 Prozent. Damit ist nun auch die Arbeitslosenquote im Bezirk auf 3,0 Prozent gestiegen. Die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit hat ebenfalls einen Dämpfer erhalten. Die Quote für jüngere Menschen zwischen 15 und 25 Jahren stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent.

Im Kreis Tübingen sehen die Juli-Zahlen etwas besser aus: Die Quote ist bei 2,6 Prozent geblieben, es gibt 77 Arbeitslose (3294 insgesamt) mehr als noch im Juni. Gegenüber dem Juli des Vorjahres ist der aktuelle Wert um 0,9 Prozent kleiner. Die Arbeitslosigkeit der 15- bis 25-Jährigen stieg zwar um knappe 10 Prozent an, liegt aber wiederum immer noch 10,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Stadt Tübingen liegt bei einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent (1335 Personen). Im Juni lag sie noch bei 2,7 Prozent.

„Die konjunkturelle Entwicklung war in den letzten Jahren außergewöhnlich gut und stabil. Aus ganz unterschiedlichen Gründen erfährt sie derzeit eine Delle“, wird Wilhelm Schreyeck, Geschäftsführer der Reutlinger Arbeitsagentur, in einer Pressemitteilung zitiert. Das könne man nun auch in der regionalen Arbeitsmarktstatistik ablesen. Zum Teil ist der Anstieg bei den aktuellen Zahlen auch auf saisonale Gründe zurückzuführen.

„Gerade die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen hat beispielsweise mit dem Beginn der Ferienzeit zu tun. Heranwachsende beenden in der Regel im Frühsommer ihre betriebliche oder schulische Ausbildung.“ Nicht alle würden im Anschluss übernommen. Da Unternehmen häufig vor den Sommerferien keine neuen Einstellungen vornehmen, bleibe für sie teilweise zunächst nur der Gang zur Arbeitsagentur, so Schreyeck weiter. Dass die Zahlen in den Sommermonaten nach oben gehen, war schon im Vorjahr zu beobachten.

3,1 Prozent im Land

In ganz Baden-Württemberg waren zum Ende des Julis 193 897 Menschen ohne Job, wie am Mittwoch in Stuttgart mitgeteilt wurde. Das waren zwei Prozent mehr als im Juni und 1,8 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote liegt demnach bei 3,1 Prozent – und damit deutlich höher als im Kreis Tübingen. Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) macht dafür auch die internationalen Handelskonflikte verantwortlich, durch die die Wachstumserwartungen nicht erfüllt werden.