Tübingen

SPD und Jusos kritisieren Palmer wegen Beleuchtung

Der SPD-Ortsverein Tübingen und die Tübinger Jusos kritisieren die von der Stadt geplanten Abschaltungen der Straßenbeleuchtung.

21.11.2022

Von ST

Der Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung oder das Anstrahlen öffentlicher Gebäude sei konsequent, so die Ortsvereinsvorsitzende Andrea Le Lan. Die Abschaltung der Straßenbeleuchtung für wenige Stunden sei aber, so Le Lan, „ein symbolischer Beitrag, der dafür aber das Sicherheitsgefühl stark einschränkt“.

Frauen seien schon jetzt nachts aus Angst vor Kriminalität in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. „Von den dunklen Straßen in der Nacht sind viele Menschen betroffen: Nachtschichtler, Gastro-Personal und Studierende.“ Wie berichtet, hat die Stadtverwaltung angekündigt, das Licht auch in der Altstadt von sonntags bis donnerstags nachts abzuschalten, um Energie zu sparen.

Die SPD schlägt in ihrer Pressemitteilung stattdessen eine Umstellung auf LED-Technik und „Licht nach Bedarf“ vor. „Das ist konsequenter und nachhaltiger als willkürlich nachts das Licht abzuschalten“, erklärte der Vorsitzende Florian Burkhardt.

Besonders kritisch sehen SPD und Jusos die Aussagen von Oberbürgermeister Boris Palmer. Vergangene Woche hatte er in einem Pressegespräch zum Thema gesagt: „Wer sich im Dunkeln nicht mehr heraustraut, muss eben vorher nach Hause kommen.“ Palmers Aussagen zeigten „einmal mehr sein Defizit in Sachen Einfühlungsvermögen und Empathie“, so der Juso-Kreisvorsitzende Louis Renz: „Diese Aussagen verkennen die Lebensrealität von vielen Frauen, die sich jetzt schon nachts nicht wohl fühlen.“