Rottenburg
Mehrere Hundert protestierten gegen Corona-Beschränkungen
Mehrere hundert Menschen aus dem „Querdenker“-Spektrum haben sich am Samstagmittag hinter der Festhalle in Rottenburg versammelt, um gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren. Zwei der Redner weigerten sich, eine Maske aufzusetzen.
Laut Polizeibericht verliefen die Versammlungen friedlich. In der Spitze hätten an der „Querdenker“-Versammlung bis zu 800 Personen teilgenommen. Nach Durchsagen des Versammlungsleiters und Ansprachen durch die Ordner wurden die von der Versammlungsbehörde zum Infektionsschutz angeordneten Auflagen weitgehend eingehalten. Allerdings mussten die Polizeibeamten im Lauf der Versammlung immer wieder einzelne Personen ansprechen, die ihre Maske abgenommen hatten.
Personen, die sich auch nach Ansprache durch die Polizei weigerten, eine entsprechende Mund-Nase-Bedeckung aufzuziehen, wurden von der Versammlung ausgeschlossen. Darunter befanden sich auch zwei Redner, die sich vehement weigerten, auf ihrem Weg über das Versammlungsgelände zur Bühne eine Maske aufzuziehen. Sie übertrugen ihre Reden anschließend per Mobiltelefonverbindung.
Insgesamt wurden zwei Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Außerdem wurden zwei Personen angezeigt, weil sie Polizeibeamte beleidigten. Gegen eine polizeibekannte Person, die laut Polizei keiner der Versammlungen zugerechnet werden könne und die außerhalb des Geländes den Hitlergruß zeigte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Bereits in der Nacht zum Samstag waren zwei 18-jährige Verdächtige nach Farbschmierereien auf dem Veranstaltungsgelände, die sich gegen Kritiker der Corona-Verordnung richteten, vorübergehend festgenommen worden. Sie werden wegen Sachbeschädigung zur Anzeige gebracht.