Rottenburg

Mehrere Hundert protestierten gegen Corona-Beschränkungen

Mehrere hundert Menschen aus dem „Querdenker“-Spektrum haben sich am Samstagmittag hinter der Festhalle in Rottenburg versammelt, um gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren. Zwei der Redner weigerten sich, eine Maske aufzusetzen.

28.11.2020

Von koe/del

Bis zu 800 Leute protestierten in Rottenburg am Samstag gegen die Corona-Maßnahmen, knapp 200 Gegendemonstranten protestierten wiederum gegen das „Friedensfest“. Bild: Philipp Koebnik

Bis zu 800 Leute protestierten in Rottenburg am Samstag gegen die Corona-Maßnahmen, knapp 200 Gegendemonstranten protestierten wiederum gegen das „Friedensfest“. Bild: Philipp Koebnik

Die Polizei war am Samstag mit zahlreichen Beamten im Einsatz, mehrere Dutzend Polizeiwagen standen in unmittelbarer Nähe bereit. Etwa hundert Meter entfernt protestierten rund 120 Leute gegen das „Friedensfest“ der Gegner der Corona-Maßnahmen.

Laut Polizeibericht verliefen die Versammlungen friedlich. In der Spitze hätten an der „Querdenker“-Versammlung bis zu 800 Personen teilgenommen. Nach Durchsagen des Versammlungsleiters und Ansprachen durch die Ordner wurden die von der Versammlungsbehörde zum Infektionsschutz angeordneten Auflagen weitgehend eingehalten. Allerdings mussten die Polizeibeamten im Lauf der Versammlung immer wieder einzelne Personen ansprechen, die ihre Maske abgenommen hatten.

Personen, die sich auch nach Ansprache durch die Polizei weigerten, eine entsprechende Mund-Nase-Bedeckung aufzuziehen, wurden von der Versammlung ausgeschlossen. Darunter befanden sich auch zwei Redner, die sich vehement weigerten, auf ihrem Weg über das Versammlungsgelände zur Bühne eine Maske aufzuziehen. Sie übertrugen ihre Reden anschließend per Mobiltelefonverbindung.

Die Polizei ist mit zahlreichen Beamten im Einsatz. Bild: Philipp Koebnik

Die Polizei ist mit zahlreichen Beamten im Einsatz. Bild: Philipp Koebnik

Insgesamt wurden zwei Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Außerdem wurden zwei Personen angezeigt, weil sie Polizeibeamte beleidigten. Gegen eine polizeibekannte Person, die laut Polizei keiner der Versammlungen zugerechnet werden könne und die außerhalb des Geländes den Hitlergruß zeigte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Bereits in der Nacht zum Samstag waren zwei 18-jährige Verdächtige nach Farbschmierereien auf dem Veranstaltungsgelände, die sich gegen Kritiker der Corona-Verordnung richteten, vorübergehend festgenommen worden. Sie werden wegen Sachbeschädigung zur Anzeige gebracht.

Auch Reiter sind laut Christian Wörner, Sprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums, vor Ort, um die Veranstaltung zu sichern. Bild: Philipp Koebnik

Auch Reiter sind laut Christian Wörner, Sprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums, vor Ort, um die Veranstaltung zu sichern. Bild: Philipp Koebnik

Berittene Polizei patrouillierte auch am anderen Ende der Rottenburger Altstadt am Ehinger Platz. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Berittene Polizei patrouillierte auch am anderen Ende der Rottenburger Altstadt am Ehinger Platz. Bild: Hans-Jörg Schweizer