Beachvolleyball

Rücktritt mit gerade mal 24 Jahren

Jura statt Profisport: Julius Thole, der Vizeweltmeister, beendet überraschend früh seine Karriere.

26.10.2021

Von sid

Genug im Sand gespielt: Julius Thole. Foto: Eibner

Genug im Sand gespielt: Julius Thole. Foto: Eibner

Hamburg. Für Julius Thole war es die „wahrscheinlich größte Entscheidung“ seines Lebens – und gleichzeitig eine der schwersten. Im Alter von nur 24 Jahren beendet der Beachvolleyball-Vizeweltmeister Knall auf Fall seine Leistungssport-Karriere. Statt im Sand weiter mit Clemens Wickler auf Medaillenjagd zu gehen, will er die Nase tiefer in die Jura-Bücher stecken. „Ich möchte einen neuen Schwerpunkt in meinem Leben setzen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagte Thole. „Ich habe lange in den letzten Wochen darüber nachgedacht.“ Doch am Ende stand fest, sich auf das Jurastudium zu konzentrieren.


Auch der Partner staunt

Ein Entschluss, der auch seinen Partner Clemens Wickler „unerwartet“ traf: „Ich war am Anfang von der Entscheidung überrascht“, sagte der 26-Jährige, der im kommenden Jahr an der Seite des EM-Fünften Nils Ehlers spielen wird. Dennoch könne er „die Entscheidung zu 100 Prozent nachvollziehen“.

Elf Trainingseinheiten in der Woche plus Physio- und psychologische Termine: „Es ist einfach enorm zeitaufwendig“, erklärte Thole. Zeit, die er nicht mehr opfern kann und will. Der gebürtige Hamburger zweifelt daran, „in den nächsten drei Jahren mit 100 Prozent und mit der vollen Hingabe Hochleistungssport ausüben zu können“.

Seit 2018 hatte der 2,06 m große Thole mit Wickler zusammengespielt, sie galten als Hoffnungsträger im deutschen Beachvolleyball der Männer. Bei der Heim-WM in Hamburg feierten sie 2019 mit der Silbermedaille ihren größten sportlichen Erfolg. Ein fünfter Platz in Tokio ließ auf die Olympischen Spiele 2024 hoffen.

„Die sportlichen Erfolge, die Clemens und ich hatten, hätte ich mir nie erträumt“, sagte Thole: „Wir sind Kumpels über den Sport hinaus, und das wird auch so bleiben.“ Bei seinem Partner bedankte er sich für „die großartige gemeinsame Zeit“. sid