Olympia

Ruder-Regatta vom Winde verweht

Ein gekentertes Boot am Samstag, eine Absage am Sonntag: Starker Wind hat die olympische Ruder-Regatta kräftig durcheinandergewirbelt.

08.08.2016

Von MHA/SID

Rio de Janeiro. Die Ruderer funken SOS. Starker Wind hat den Auftakt der olympischen Regatta kräftig durcheinandergewirbelt und zu einer Absage der gestrigen Wettkämpfe geführt. Damit droht den Organisatoren ein Zeitproblem.

Angesichts der Verhältnisse auf der Lagoa Rodrigo de Freitas blieb dem Weltverband Fisa aber keine andere Wahl. „Das ist nicht ruderbar“, sagte Achter-Trainer Ralf Holtmeyer. Der Deutschland-Achter musste sein Training am Sonntagmorgen nach nur einer Runde abbrechen, das Boot war mit Wasser vollgelaufen.

Doch nicht jeder freute sich über die Absage. Die Ulmerin Kerstin Hartmann, die gestern mit der Leverkusenerin Kathrin Marchand im Zweier-ohne gestartet wäre, wäre nur allzu gerne unter widrigen Bedingungen gerudert. „Wir hatten uns auf viel Wind und Welle gefreut aber jetzt war es der Fisa zu viel Wind und Welle“, schrieb das Duo auf Facebook. Zu den Stärken von Hartmann und Marchand gehört, bei widrigen Bedingungen fehlerfrei zu rudern. Als bei der EM im Mai in Brandenburg Seitenwind hohe Wellen aufwarf, holten die beiden mit ihrer ausgefeilten Technik Silber.

Schon die am Samstag durchgezogenen Rennen hatten für skurrile Bilder gesorgt. Der serbische Zweier kenterte, andere Boote fuhren in einem abenteuerlichen Zickzackkurs über die Bahn, und besonders die weniger erfahrenen Athleten kämpften verzweifelt gegen die Wellen an. Der deutsche Cheftrainer Marcus Schwarzrock wähnte sich im falschen Film. „Das war eine andere Sportart“, sagte Schwarzrock. Die Szenen erinnerten zwischenzeitlich eher an eine Wildwasserfahrt.

Sollte der Wind in den kommenden Tagen nicht abflauen, droht ein Zeitproblem. Lediglich der Sonntag steht den Ruderern als Reservetag zur Verfügung. Ab Montag (15. August) tragen die Rennsport-Kanuten ihre Wettkämpfe auf der Lagune am Fuße des weltberühmten Corcovado mit der monumentalen Christus-Statue aus.