Querpass

Rote Karte für Schwarzhändler

Kein Grund zur Klage: Die Zahl der VfB-Mitglieder ist von rund 44 000 Ende 2016 auf jetzt 57?600 gestiegen.

28.11.2017

Von Wolfgang Scheerer

Die Heimspiele in der Stuttgarter Arena sind gut besucht. Sehr gut sogar.

In der Aufstiegssaison hatten die „Roten“ aus Cannstatt mit durchschnittlich 50 137 Fans pro Partie gleich mal einen Zweitliga-Rekord aufgestellt. Aktuell stehen sie mit einem Schnitt von 55 895 auf Platz vier der Bundesliga-Zuschauertabelle. Nur Dortmund (80?880), Bayern München (75?000) und Schalke (61 213) sind besser.

Ein Grund zur Klage: Der VfB hat festgestellt, dass „viele Eintrittskarten nach dem Erwerb zu extrem teuren Preisen über verschiedene Plattformen weiterverkauft werden, was für großen Ärger bei vielen Fans sorgt“. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der VfB Stuttgart 1893 AG ist aber „insbesondere der kommerzielle und gewinnorientierte Weiterverkauf untersagt“. Der Verein arbeitet deshalb jetzt mit zwei Anwaltskanzleien zusammen, die „bereits im Auftrag zahlreicher Bundesligisten im Kampf gegen den Schwarzmarkthandel“ die Rote Karte zücken.

Ziel ist es, „ab sofort Abmahnungen und Unterlassungserklärungen an Schwarzmarkthändler zu schicken“. Damit scheint bei Ticket-Tricksern nicht nur Einsicht gewonnen werden zu können. Mehr noch, sie zahlen offenbar mehr oder weniger reumütig. Der VfB verspricht sich viel davon und kündigt schon mal an: „Abgeschöpfte Gewinne sollen gesellschaftlichen Projekten zugutekommen.“ Handeln und gewinnen – in diesem Fall eine gute Strategie.