Flutkatastrophe

Reutlinger Feuerwehr hilft länger

Am Montag sind sieben Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen von Reutlingen ins Ahrtal aufgebrochen, um im überschwemmten Katastrophengebiet Führungsunterstützung zu leisten.

20.07.2021

Von dem

„Das Tal ist schwer zugänglich, die Brücken sind zerstört. Die Menschen dort sind physisch und psychisch total am Ende, dort fehlt alles!“, erklärte Reutlingens Kommandant Harald Herrmann am Dienstag dem Gemeinderat. Weil im betroffenen Gebiet keinerlei Kommunikationsmöglichkeiten mehr bestanden, war vor allem das neueste Fahrzeug der Reutlinger Wehr gefragt: der Einsatzleitwagen ELW, der wie ein feuerwehrroter Bus aussieht und über Schüsseln Satellitenanbindung hat.

Im Ahrtal sehe es aus wie nach Bombenangriffen, auch Schulen und Kindergärten seien zerstört, berichtete Herrmann. Zusammen mit der Bergwacht Schwarzwald erkundeten die Reutlinger Feuerwehrmänner mit Drohnen die Lage aus der Luft. Zur Abordnung aus Baden-Württemberg gehören auch Kräfte aus Stuttgart, Pforzheim und Heilbronn.

Ursprünglich war der Einsatz nur auf 72 Stunden bis zum heutigen Mittwoch geplant, doch nun wurde die Verlängerung der Hilfe durch die dortige Landesregierung beantragt. Deshalb werden heute die sieben eingesetzten Reutlinger Kräfte durch gleich viele neue Feuerwehrleute ersetzt. Während ihres Einsatzes im Ahrtal wurden die Helfer aus Baden-Württemberg vor kurzem von Bundesinnenminister Horst Seehofer besucht. „In der Krise zeigt sich die Gemeinschaft“, sagte OB Thomas Keck, nachdem der Gemeinderat der Reutlinger Wehr kräftig applaudiert hatte.