Reutlingen · Infektionsforschung

Reutlingen ist Pilotregion für Corona-Studie

Am 1. Juli beginnt das Helmholtz-Zentrum mit der Antikörper-Testreihe.

16.06.2020

Von dem

Jetzt ist es amtlich: Der Landkreis Reutlingen ist als Pilotregion für eine bundesweite Corona-Antikörperstudie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung ausgewählt worden. Der Vertrag mit dem Zentrum ist nun nach langen Verhandlungen abgeschlossen. Ab 1. Juli betreibt die Johanniter-Unfall-Hilfe auf dem ehemaligen Paketpostgelände das Testzentrum. Der Landkreis wurde ausgewählt, weil die Region durch städtische und ländliche Bereiche geprägt ist. Die Stadt stellt für die Testungscontainer das Parkplatzgelände am alten Paketpostamt zur Verfügung.

Wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass wegen milder und asymptomatischer Infektionsverläufe viele Covid-19-Fälle nicht erfasst werden. Daher sei nicht zuverlässig möglich, die Anzahl von Menschen abzuschätzen, die tatsächlich infiziert sind oder waren, erklärt das Landratsamt. Flächendeckende Abstriche in den stationären Einrichtungen der Altenhilfe und Eingliederungshilfe im Kreis hätten dies bestätigt, betont Landrat Thomas Reumann betonte.

Außerdem gibt es bislang keine ausreichenden Daten, wie viele Personen in Deutschland bereits eine Infektion durchgemacht und damit eine mutmaßliche Immunität aufgebaut haben. Bei der Beurteilung und Prognose des weiteren Verlaufs der Pandemie spielen diese Daten aber eine wichtige Rolle.

Vor diesem Hintergrund führt das Helmholtz-Zentrum sein bundesweites Projekt durch. Damit soll das Wissen über die tatsächliche Verbreitung von Infektionen und entsprechender Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland verbessert werden.