Großeinsatz · Tübingen

Retter suchten nach Kajakfahrer in der Steinlach

Fast 80 Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot in Tübingen unterwegs.

21.05.2019

Von itz

Kurz bevor die Steinlach in den Neckar mündet, wurde gestern in der Friedrichstraße der Einsatz koordiniert. Bild: Moritz Hagemann

Kurz bevor die Steinlach in den Neckar mündet, wurde gestern in der Friedrichstraße der Einsatz koordiniert. Bild: Moritz Hagemann

Kurz nach 19 Uhr war bei der Feuerwehr am Dienstagabend ein Notruf eingegangen. Auf Höhe der Tübinger Ebertstraße wurde ein Kajakfahrer mit Helm in der Steinlach gesichtet. „Wir müssen davon ausgehen, dass der Fahrer in Not ist“, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr am Einsatzort. In welchem Zustand der Mann war, als er gesichtet wurde, ist unklar. Es sei jedoch davon auszugehen, dass er bewusst in den Fluss gestiegen ist.

Rund um die Blaue Brücke fanden sich im Anschluss fast 80 Rettungskräfte der Feuerwehren Tübingen und Reutlingen, der DLRG sowie des Roten Kreuzes ein. Später traf auch noch die Polizei ein. Der Einsatz blieb erfolglos. Bis um 20.20 Uhr fehlten von der Person und dem Kajak jede Spur, dann wurde der Einsatz abgebrochen. Die Rettungskräfte suchten bis dato die Uferbereiche ab, positionierten sich an den neuralgischen Punkten wie etwa der Steinlachbrücke (Friedrichstraße) und ließen im Anschluss noch den Rechen des Stauwehrs in der Bismarckstraße kontrollieren. Zudem war ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der den Neckar bis Kirchentellinsfurt abflog.

Die anbrechende Dunkelheit sowie vor allem die starke Strömung erschwerten die Situation. Zahlreiche Feuerwehrtaucher waren zwar vor Ort, konnten aber wegen der Eigengefahr nicht in die Fluten. Bei einer Wassergeschwindigkeit von mehr als drei Metern pro Sekunde liegt die Obergrenze, meist kann schon darunter nicht mehr getaucht werden.

Der Einsatz wird höchstwahrscheinlich am Mittwoch nicht mehr fortgeführt, so die Einsatzleitung. Die Chancen, den Mann noch lebend zu finden, sind gering – es sei denn, er konnte sich aus eigener Kraft befreien.