Retina Implant ist aufgelöst

In einer außerordentlichen Hauptversammlung haben die Aktionäre der Retina Implant AG am 19. März die Auflösung der Gesellschaft beschlossen, erklärt das Unternehmen auf seiner Homepage. Ausschlaggebend dafür seien zwei wesentliche Gründe: „Auch nach 16 Jahren intensiver Forschung ist der bahnbrechende medizinische Fortschritt bedauerlicherweise ausgeblieben.“ Zudem habe das „innovationsfeindliche Klima der starren europäischen Zulassungs-und Gesundheitssysteme“ die Arbeit behindert. Retina Implant verfüge aber über ausreichend finanzielle Mittel, um eine geordnete Abwicklung der Gesellschaft gewährleisten zu können. Das sei der Wunsch der Anteilseigner. Schließlich werde die Forschung zur Retinaprothetik im universitären Umfeld auch ohne Retina Implant voraussichtlich weitergehen.

Die Entscheidung, das Geschäft zu beenden, sei sehr schwer gefallen. „Wir haben alle hart und mit Herzblut daran gearbeitet, blinden Menschen den Lebensalltag zu erleichtern“, heißt es in der Mitteilung. Retina Implant war 2003 mit einer großen Vision gestartet. Das Unternehmen wollte eine Behandlung für die bis dahin unheilbare Erkrankung Retinitis pigmentosa entwickeln. „Wenn auch der Großteil aller in den Studien involvierten Betroffenen für sich die Erfahrung mit dem Netzhautimplantat als positiv bewerten, blieben die erreichten Ergebnisse letztlich hinter den Erwartungen zurück. Das war am Ende zu wenig, um eine größere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erreichen zu können“, schreibt die Firma.