Tourismus

Reisen fast wie vor Corona: Fragen und Antworten

Lange sah es so aus, als würde aus dem Sommerurlaub in diesem Jahr nichts werden. Nun, da die Zahlen der Corona-Infektionen stark gesunken sind, hat sich die Lage grundlegend geändert.

19.06.2021

Von MICHAEL GABEL

Beliebtes Ausflugsziel für Mallorca-Urlauber: Soller im Nordwesten der Insel.  Foto: ©Kapustin Igor/shutterstock.com

Beliebtes Ausflugsziel für Mallorca-Urlauber: Soller im Nordwesten der Insel. Foto: ©Kapustin Igor/shutterstock.com

Mallorca, Korsika – oder doch lieber Österreich? Dank der stark gesunkenen Infiziertenzahlen ist Sommerurlaub im Ausland wieder möglich. Allerdings gibt es bei der Ein- und Rückreise viele Bestimmungen zu beachten. Manches wird teurer. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Die meisten beliebten Urlaubsregionen sind keine Corona-Risikogebiete mehr. Welche Ein- und Rückreisebestimmungen sind trotzdem zu beachten? Für die Einreise in Nicht-Risikogebiete gelten unterschiedliche Regeln. In den meisten Fällen werden eine digitale Anmeldung – zum Teil 24 Stunden vorher, auf den jeweiligen Landesseiten im Internet – und ein negativer Coronatest verlangt.

Für die Rückreise per Bahn oder Auto gibt es eine gute Nachricht: Wer aus einem Nicht-Risikogebiet zurückkehrt, muss keinen negativen Test mehr mit sich führen.

Anders sieht es dagegen bei Flügen aus: Nichtgeimpfte oder -genesene Flugpassagiere müssen sich vor der Rückreise noch am Urlaubsort testen lassen – auch wenn es sich um ein Nicht-Risikoland handelt. Ein Antigen-Schnelltest genügt.

Welche Länder zählen zu den Nicht-Risikogebieten? Derzeit sind es unter anderem Italien, Frankreich, Österreich, die Schweiz, Griechenland, Norwegen, Polen und Tschechien. Außerdem zählen dazu große Teile Spaniens (zum Beispiel Mallorca), Portugals (Algarve, nicht Region Lissabon) sowie große Teile Kroatiens (Quelle: Robert-Koch-Institut). Die Lage ändert sich aber ständig. Tendenz: Immer mehr Länder werden vom Auswärtigen Amt zu Nicht-Risikogebieten erklärt.

Welche Corona-Regeln gelten in Nicht-Risikoländern? Die Hotels und Restaurants sind dort geöffnet. Aber es müssen in vielen Alltagssituationen Masken getragen und Abstände eingehalten werden. Vielerorts gelten auch in den späten Abendstunden und in der Nacht noch Ausgangssperren. Strände sind in der Regel wieder frei zugänglich.

Ein Impfpass und ein Smartphone, auf dem die App CovPass läuft, liegen auf einem Impfzertifikat, das von einer Apotheke ausgestellt wurde. Foto: Stefan Puchner/dpa

Ein Impfpass und ein Smartphone, auf dem die App CovPass läuft, liegen auf einem Impfzertifikat, das von einer Apotheke ausgestellt wurde. Foto: Stefan Puchner/dpa

Welche Regionen sind noch Risikogebiete? In Europa sind es Großbritannien, Schweden, Lettland, Russland, Weißrussland und die Türkei. Außerdem Teile Irlands, der Niederlande, Dänemarks und Sloweniens. Als Risikoregionen gelten auch ganz Afrika (außer Uganda), große Teile Asiens (aber zum Beispiel nicht China), Südamerika sowie Lateinamerika (außer Jamaika, Stand 18. Juni, Quelle: ADAC). In all diesen Ländern besteht eine hohe Ansteckungsgefahr, entweder weil dort die Infektionsrate besonders hoch ist oder weil sich dort gefährliche Virusvarianten festgesetzt haben.

Ist Urlaub in Risikogebieten dennoch möglich? Grundsätzlich ja. Über die genauen Ein- und Ausreisebestimmungen sowie über die Lage vor Ort sollte man sich aber vor Reiseantritt auf der Webseite des Auswärtigen Amts informieren (www.auswaertiges-amt.de, Reise- und Sicherheitshinweise).

Was gilt bei Urlaubsreisen für Kinder? Kinder unter zwölf Jahren sind bei der Einreise in ein Nicht-Risikogebiet wie zum Beispiel Mallorca von der Testpflicht befreit. Dasselbe gilt für die Rückreise. Verbringt die Familie ihren Urlaub in einem Risikogebiet, gilt die Befreiung nur für Kinder unter sechs Jahren.

An welche Regeln müssen sich Geimpfte und Genesene halten? Sie sind in den meisten Fällen von der Test- und Quarantänepflicht befreit. Dies gilt jedoch nicht nach der Rückreise aus einem Gebiet, in dem Virusvarianten stark verbreitet sind (etwa Großbritannien, Brasilien, Indien). Bei der Rückkehr von dort müssen auch Geimpfte und Genesene einen aktuellen Test bei sich haben. Ansonsten müssen sie 14 Tage in Quarantäne, aus der sie sich nicht freitesten lassen können. Unklar ist, inwieweit manche Länder bei der Einreise Kreuzimpfungen (Kombination zum Beispiel aus Astrazeneca und Biontech) gelten lassen. Eine Impfung mit dem russischen Mittel Sputnik wird in der EU bis auf wenige Ausnahmen nicht anerkannt.

Was ist sonst noch zu beachten? Die verzögert einsetzende Reisewelle hat auch einige Schattenseiten. So wird von stark gestiegenen Preisen für Mietwagen berichtet. Auch werden Wohnmobile langsam knapp. Laut einem Bericht der „Bild-Zeitung“ sind außerdem die Preise für Flugtickets etwa nach Spanien um gut ein Fünftel gegenüber der Zeit vor Corona gestiegen.

Immerhin: Hotelzimmer, Ferienwohnungen und -häuser stehen in den meisten Urlaubsregionen in ausreichender Menge zur Verfügung. So geht Spaniens Tourismusministerin Reyes Maroto davon aus, dass die Hotelbetten im Land in diesem Sommer nur etwa zur Hälfte ausgelastet sein werden.

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Erstellt:
19.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2021, 06:00 Uhr

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